Neue OZ: Kommentar zu Japan / Wirtschaft
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Dass der Schaden in Japan riesig ist, kann angesichts der Bilder
keiner bezweifeln. Dass er die Welt oder auch nur das Land selbst in
eine tiefe Rezession stürzt, schon eher. Hier greift keinesfalls ein
Automatismus. Wirtschaftswissenschaftler kennen den Kobe-Effekt, der
sogar nach einer japanischen Stadt benannt ist. Als ebenfalls ein
Erdbeben sie in den 1990er-Jahren zerstörte, fürchteten Experten
ökonomisch das Schlimmste. Doch das Gegenteil trat ein. Alleine der
Wiederaufbau stimulierte die Wirtschaft. Außerdem bot er die Chance,
Infrastruktur und Fertigungsanlagen nach dem neuesten Stand zu
errichten. Folge: Die Produktivität stieg.
Mittelfristig wird Japan an seine alte Stärke also anknüpfen,
sofern die atomaren Folgen nicht zu verheerend sind. Hinzu kommt die
Möglichkeit, dass die Zweifel an der Kernkraft auch im Insel-Staat
wachsen. Das Potenzial des Landes mit seinen Ingenieuren und
Fachkräften sowie einer traditionell bis ins Wagemutige
hineinreichenden, wirtschaftsfreundlichen Politik wäre dann nicht zu
unterschätzen. In den 1980er-Jahren rollte die Nation den globalen
Automobilmarkt auf. Anfangs noch spottend, verloren die Deutschen
ihre Führungsrolle. Bei der Heim- und Büro-Elektronik sowie
Multimedia wiederholte sich die Geschichte. Sollte Japan nun darauf
setzen, im großen Stil die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen
anzugehen, könnte aus dem Erdbeben eine Erfolgsgeschichte erwachsen -
mitsamt erheblicher Konkurrenz für die bisher führende deutsche
Industrie.
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Datum: 14.03.2011 - 22:00 Uhr
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