Neue OZ: Kommentar zu China / Menschenrechte
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Aufklärung ist nie vollkommen, und es gibt sie nie auf einen
Schlag. Ihre Erfolge sind immer nur Etappensiege. Mehr nicht. Die
Ausstellung zum Thema Aufklärung, die deutsche Museen gerade in
Peking ausrichten, erscheint diskreditiert, weil unmittelbar nach
ihrer Eröffnung der Regimekritiker Ai Weiwei verhaftet wurde. Gegen
den Gewaltakt des autoritären Regimes wirkt das Gesprächsangebot der
offenen Gesellschaft immer schwächlich. Das war schon zu Zeiten des
Kalten Krieges so. Es wäre leicht und wohl auch konsequent, die
Ausstellung sofort zu schließen. Damit wäre den Menschen in China
aber auch die Tür zugeschlagen, durch die sie in das Ideenfeld der
Freiheit eintreten könnten, nur auf Augenblicke, dafür aber mitten in
Peking. Aufklärung ist vor allem dort notwendig, wo es sie nicht
gibt. Der Dialog zählt vor allem, wenn er mitten in der Dialogferne
einsetzt. Aufklärung gibt es nur als gewaltlosen Kampf. Das ist ihr
Dilemma und ihre Stärke. In Brechts "Legende von der Entstehung des
Buches Taoteking" heißt es: "Daß das weiche Wasser in Bewegung/Mit
der Zeit den mächtigen Stein besiegt./ Du verstehst, das Harte
unterliegt."
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Datum: 10.04.2011 - 22:00 Uhr
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