Neue OZ: Kommentar zu Energie / Atom / Gipfel
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Es ist gut, dass Kanzlerin Merkel bei der Energiewende aufs Tempo
drückt. Doch es wäre vermessen, in nur wenigen Wochen ein
Gesetzespaket schnüren zu wollen, das der riesigen Herausforderung
gerecht wird. So schrecklich Japans Atomkatastrophe ist: Sorgfalt und
Augenmaß gehen vor Schnelligkeit. Schließlich hat der Energiemix der
Zukunft eine verlässliche, sichere und bezahlbare Stromversorgung zu
garantieren. Einem puren Aktionismus darf die Kanzlerin nicht folgen,
sonst droht ein energiepolitischer Kurzschluss.
Der Industriestandort Deutschland sollte durch eine Energiewende
gestärkt und nicht gefährdet werden. Zudem haben die Wähler ein
Recht, seriöse Zahlen darüber zu bekommen, was die Energie-Revolution
den Verbraucher und Steuerzahler kosten soll. Wenn der
FDP-Wirtschaftsminister Brüderle mit aus der Luft gegriffenen Zahlen
operiert, ist das wenig glaubhaft. So gewinnen Union und Liberale
auch nicht das Vertrauen zurück, das die Regierung durch ihre
chaotisch anmutende Atompolitik verloren hat.
Erfreulich ist, dass Merkel den Konsens mit SPD und Grünen sowie
mit Kirchen, Gewerkschaften und Wissenschaftlern in dieser
fundamentalen Kernfrage sucht. Aber auch die Industrie und ihre
Bedenken müssen ernst genommen werden. Wenn sich Deutschland
energiepolitisch erneuert, hat dies mit Umsicht zu erfolgen.
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Datum: 15.04.2011 - 22:00 Uhr
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