Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan / Gefängnisausbruch
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Sie seien Herr der Lage, beteuern die internationale Schutztruppe
ISAF und die afghanische Regierung in schöner Regelmäßigkeit. Und
ebenso oft schaffen es die Taliban, jeden Anflug von Optimismus im
Westen sofort wieder zunichtezumachen. Diesmal mit einem
Sensationscoup, der dem Hollywood-Klassiker "Gesprengte Ketten" alle
Ehre macht: Mehr als 500 Taliban-Kämpfer aus dem Gefängnis von
Kandahar zu befreien ist eine Riesenschlappe für Präsident Karsai -
eine peinliche dazu.
Was hat die Regierung in Kabul überhaupt im Griff? Nichts, außer
dem Verschieben von Hilfs- und Drogengeldern nach Dubai und auf
Schweizer Bankkonten. Dass nach über zwei Jahrzehnten Krieg und
Bürgerkrieg das Land zu den ärmsten der Welt zählt, entschuldigt
vieles. Etwa, dass selbst Analphabeten als Lehrer angestellt werden.
Aber wie lange sollen NATO und UN noch am Hindukusch stehen, wenn der
Großteil der politischen Elite weiterhin nur ein Sinnbild für
Raffgier und Inkompetenz abgibt?
Es zeichnen sich auch fast zehn Jahre nach Beginn des
Afghanistan-Kriegs nur geringe Fortschritte ab, beim Kampf gegen die
Taliban ebenso wie beim Staatsaufbau. Es ist zwar richtig, dass der
Westen Fehler gemacht hat. Doch die Afghanen müssen begreifen: Sie
müssen ihre Zukunft endlich in die Hand nehmen und wenigstens ein
Gefängnis schützen können.
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Datum: 25.04.2011 - 22:00 Uhr
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