ENSI-Bericht: Greenpeace fordert Offenlegung aller Informationen
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ENSI-Bericht: Greenpeace fordert Offenlegung aller Informationen
Zwei wichtige Informationen, die vom ENSI verlangt wurden, betreffen die Kühlung der Brennelement-Becken sowie die Sicherstellung der Kühlung bei Ausfall der Stromversorgung. Andere Risiken werden nicht untersucht: Fragen zu den Themen Gasentwicklung, terroristische Einwirkungen, Flugzeugabsturz oder Angriffe auf rechnerbasierte Steuerungen - wie sie etwa in Deutschland nach den ersten Erkenntnissen von Fukushima gestellt wurden - hat das ENSI nach bisherigen Auskünften ausgeklammert.
Im besonders riskant eingestuften Reaktor Mühleberg fehlt vor allem eine zusätzliche erdbebensichere Wasserversorgung, falls die primäre Kühlquelle aus dem Fluss, z.B. nach einem Dammbruch, versagen sollte. Ein Reaktor alter Bauart mit Verschleisserscheinungen darf mit solchen zusätzlichen Sicherheitsdefiziten nicht weiterlaufen ? Greenpeace fordert deshalb die sofortige Ausserbetriebnahme. Im Block 1 des AKW Beznau sind die Korrosionsschäden und die Versprödung elementarer Sicherheitsbarrieren einer speziellen Prüfung ohne Aufschub zu unterziehen.
Im Sinne einer umfassenden Information der Öffentlichkeit fordert Greenpeace die Offenlegung sämtlicher Berichte und Unterlagen zur aktuell erfolgten Überprüfung. Weiter fordert die Umweltorganisation einen umfassenden Sicherheits-Check durch eine externe Instanz, die politisch und wirtschaftlich unabhängig ist.
Denn das ENSI ist befangen:
- Das ENSI ist seit Jahren (bis 2008 als HSK) die einzige Sicherheitsbehörde welche die Schweizer AKW überprüft. Mögliche Fehlbeurteilungen von früher wird das ENSI nicht ohne weiteres entdecken - geschweige denn kommunizieren.
- Wichtige Vertreter im ENSI-Rat sind eng verbunden mit pro-nuklearen Interessensgruppen, so wird der Lehrstuhl von Prof. Prasser an der ETH von Swissnuclear finanziert. Und der Präsident des ENSI-Rates Hufschmied unterhält beruflich enge Beziehungen zur BKW (Betreiberin des AKW Mühleberg), seit Dienstag 3.5.2011 ist er deswegen in den Ausstand getreten.
- Bundesrätin Leuthard steht inzwischen 5 Bundesräten gegenüber, die einen Atomausstieg ins Auge fassen. Das ENSI als eine Frau Leuthard direkt unterstellte Instanz ist in der jetzigen Situation politisch befangen oder zumindest nicht unabhängig.
Kontakt: Alexander Hauri, Tel. 076 399 60 61 (ausser von 12 - 14 Uhr)
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Datum: 04.05.2011 - 13:15 Uhr
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