Therapie statt Spielplatz: Trend zu Kindertherapien hält an - Besonders Sprachförderung nimmt zu
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niedergelassenen Ärzte haben im Jahr 2010 sogenannte 'funktionelle
Therapien' wie Ergo-, Physio- und Sprachtherapien für Kinder und
Jugendliche bis 15 Jahren im Wert von über 663 Millionen Euro
verschrieben. Nach einem leichten Rückgang des Umsatzes seit 2007
entspricht das gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von acht Prozent.
Dies teilte die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf die
aktuelle Heilmittelstatistik des GKV-Spitzenverbandes mit.
Statistisch gesehen hat jedes gesetzlich versicherte Kind bis zum
Alter von 15 Jahren vergangenes Jahr funktionelle Therapien im Wert
von rund 72 Euro erhalten.
"Die Kinder wachsen heute unter ganz anderen Bedingungen auf als
früher: Playstation statt Spielplatz, Computer statt Fußball und
Fernsehen statt Vorlesen. Das wirkt sich natürlich auch auf die
Beweglichkeit und das Sozialverhalten der Kinder aus", weiß
Kinderärztin Claudia Pries aus dem TK-Ärztezentrum. "Es gibt heute
auffällig mehr Kinder, die Schwierigkeiten im Bewegungsablauf, mit
Sprache und Koordination haben als früher. In vielen Fällen wird dann
eine Therapie nötig." Ziel von Sprachtherapie und Ergotherapie ist,
die Kommunikationsfähigkeit, Bewegung, Koordination und
Aufmerksamkeit der Kinder zu schulen.
Besonders die Zahl der Sprachtherapien hat bei den jungen
Patienten deutlich zugenommen: Über 922.000 Rezepte haben die
niedergelassenen Ärzte im Jahr 2010 für Sprachtherapien in der
entsprechenden Altersgruppe ausgestellt. 2009 waren es noch knapp
über 800.000. Das entspricht einem Anstieg von 15 Prozent. Es folgen
Krankengymnastik (861.000 Rezepte) und Ergotherapie (794.000 Rezepte)
mit jeweils drei Prozent Steigerung. "Besonders vor der Einschulung
steigt die Nachfrage nach spezieller Förderung", weiß Kinderärztin
Pries. "Gerade Eltern mit höherem Bildungsniveau möchten ihren
Nachwuchs in jeder Hinsicht unterstützen und fragen häufig nach
zusätzlichen Behandlungsmethoden."
Auch TK-Zahlen bestätigen den Trend zum 'therapierten' Kind. Laut
einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK gab fast die Hälfte der
befragten Eltern an, dass ihr Nachwuchs schon einmal therapeutische
Unterstützung bekommen hat. Mehr als jedes vierte Kind zwischen sechs
und 18 Jahren erhielt Sprachtherapie. Fast jedes Fünfte bekam
Ergotherapie und ebenso viele Kinder waren bei der Krankengymnastik.
"Einige dieser, auch für Eltern und Kinder belastenden und
zeitaufwändigen, Therapien könnten sicherlich vermieden werden", so
Pries. Sie empfiehlt den Eltern für einen geregelten Tagesablauf mit
viel Bewegung, gemeinsamen Mahlzeiten und festen Ritualen zu sorgen.
"Jede Art von Bewegung in freier Natur ist gut: eine Radtour, ein
Ausflug in den Tierpark oder ins Schwimmbad, abends vielleicht noch
eine Gute-Nacht-Geschichte. Damit ist ein guter Grundstein für eine
gesunde kindliche Entwicklung gelegt."
Die Statistiken sind im Internet unter www.gkv-his.de zu finden.
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Datum: 27.05.2011 - 11:48 Uhr
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