DHL Nachhaltigkeitsbericht ist ein ?Märchen?: DHL missachtet Rechte der Beschäftigten weltweit
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DHL Nachhaltigkeitsbericht ist ein "Märchen": DHL missachtet Rechte der Beschäftigten weltweit
Frankfurt am Main, 25. Mai 2011 - Vor Beginn der Jahreshauptversammlung von Deutsche Post DHL in Frankfurt am Main haben am Morgen Beschäftigte und Gewerkschafter aus aller Welt gegen die Missachtung fundamentaler Arbeitnehmerrechte, insbesondere gegen die Unterdückung von Gewerkschaften an vielen der internationalen DHL-Standorte, protestiert. Schauspieler stellten den Einsatz von Lügendetektortests und die Einschüchterung durch das DHL-Management dar.
In seinem Corporate Social Responsibilty (CSR) Report 2010, der zwei Tage vor der Hauptversammlung veröffentlicht wurde, unterstreicht DHL seine Verantwortung gegenüber seinen Beschäftigten. "Reden wir hier über Appels CSR-Report oder über Grimms Märchen", fragt Ingo Marowsky, Koordinator für globale Organisationsarbeit der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF), vor den Aktionären von DHL in der Frankfurter Jahrhunderthalle.
Das DHL- Management ist bereits im vergangenen Jahr mit dem Einsatz von Lügendetektortests in Panama und Costa Rica konfrontiert worden und gelobte Besserung. Den Gewerkschaften wurden nun aber neue Fälle aus Kolumbien und Südafrika bekannt. "Das Ergebnis dieser Praxis ist Angst, Arbeitslosigkeit und gesellschaftliche Tod, da die Beschäftigten ungerechtfertigt unter Verdacht gestellt werden ", kritisiert Ivonne Jackelen, Koordinatorin für Organisation bei UNI global union und ITF in Mittelamerika.
Edwin Velasquez Ayala aus Kolumbien wurde Opfer eines solchen Tests, der von ehemaligen Militärs durchgeführt wurde. "Der durch DHL durchgeführte Test teilte mein Leben in zwei Teile. Er hat mein Selbstwertgefühl vollkommen zerstört," so Velasquez, der anschließend ohne Angabe von Gründen entlassen wurde. Neben den Lügendetektortests berichteten DHL-Beschäftigte und Gewerkschafter auf einer Konferenz am Tag zuvor von weiteren negativen Erfahrungen mit dem Konzern.
DHL unterbindet in vielen Ländern die Gewerkschaftsarbeit. In Guatemala beispielsweise werden DHL-Mitarbeiter direkt entlassen, wenn bekannt wird, dass sie sich mit Gewerkschaftern treffen. "Das ist eine Verfolgungsjagd. Gewerkschaft heißt Kündigung", berichtet Dario Morales, der sich um die gewerkschaftliche Organisation in der Logistikbranche kümmert. Mittlerweile sei die Angst so groß und niemand könne es sich leisten, seinen Job zu verlieren.
Die Gewerkschaften fordern von DHL die Unterzeichnung eines Internationalen Rahmenabkommens, das den 400.000 Beschäftigten weltweit ein Mindestmaß an Arbeitnehmerrechten garantiert.
UNI, der globale Gewerkschaftsverband für Fach- und Dienstleistungsberufe, vertritt auf globaler Ebene 2,5 Millionen Beschäftigte im Post- und Logistiksektor. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) repräsentiert Verkehrsgewerkschaften mit 4,6 Millionen Mitgliedern weltweit. Beide sind dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) angeschlossen und setzen sich für die Rechte von Beschäftigten multinationaler Unternehmen ein.
UNI und ITF sind weitere Fälle aus Neuseeland, Malawi, Indien, Panama oder Südafrika bekannt.
Bei Interesse können die Gespräche mit den Betroffenen und Gewerkschaftern Pressevertretern in schriftlicher Form bereitgestellt werden.
Bilder von der Lügendetektor-Performance stehen ebenfalls zur Verwendung bereit.
Ansprechpartner:
Vermittlung Beschäftigter für Presseinterviews:
Ivonne Jackelen: ivonne.jackelen@uniglobalunion.org oder +49.1577-7542476
Gewerkschaftsvertreter:
Neil Anderson: neil.anderson@uniglobalunion.org oder +41 79 508 2616
Ingo Marowsky: marowsky_ingo@itf.org.uk oder + 44 77 70 310 326
Cornelia Hass: ver.di- Pressestelle 030 ? 6959 1006
Informationen zur Kampagne:
www.respect4workers.org
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Datum: 27.05.2011 - 18:30 Uhr
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