Iris Berben: "Wenn es mir schlecht geht, ziehe ich mich zurück"
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verheiratet zu sein. "Diesen gesellschaftlichen Status brauche ich
nicht", sagt sie im Interview mit der Peoplezeitschrift FRAU IM
SPIEGEL. "Da haben mich die 68er-Jahre doch zu sehr geprägt. Die Ehe
war ein absolutes ,no go', ein nicht erstrebenswerter Zustand und
eher verpönt." Sie habe die Werte wie Selbstständigkeit,
Unabhängigkeit, unkonventionelles Leben und Freiheitssinn von damals
herübergerettet und bis heute bewahrt. "Meine erste Beziehung dauerte
über 30 Jahre und ging ohne Ehe gut. Ich bin ein treuer Mensch, einen
Trauschein brauche ich dafür aber nicht." Seit fünf Jahren ist der
Star mit Heiko Kiesow (50), einem 1,93 Meter großen Stuntman aus
Potsdam, glücklich. Man könne auch, ohne verheiratet zu sein, "eine
Beziehung wunderbar leben. Mit allen Höhen und Tiefen, mit Streit,
Auseinandersetzung und Versöhnungen." Berben: "Ich brauche keinen
Trauschein, um glücklich zu sein."
Auf die Frage, was sie macht, wenn es ihr nicht gut geht,
antwortet Deutschlands Vorzeige-Schauspielerin, die am 13. Juni um
20.15 Uhr im ZDF-Drama "Niemand ist eine Insel" als lebensmüde
Film-Diva zu sehen ist, dass sie natürlich auch mal Tage habe, an
denen sie ihre "Dünnhäutigkeit spüre". Dann helfe Rückzug. "Ich lasse
mir nicht gerne etwas anmerken. Ich versuche zunächst, Dinge mit mir
alleine auszumachen, versuche, zu hinterfragen, woher Verletzungen
kommen." Auch wenn es schwer falle, stelle sie sich Problemen. "Ich
bin ein analytischer Mensch und mein eigener Psychologe."
Iris Berben, die am 10. Juni mit dem Bayerischen Filmpreis für ihr
Lebenswerk ausgezeichnet wird, betont, dass sie "ein sehr
bodenständiger Mensch" sei. "Abheben war nie mein Fall. Und wenn es
mir doch passieren sollte, kriege ich von meinen Freunden hoffentlich
verbale Ohrfeigen verpasst." Natürlich wisse sie um die Gefahr ihres
Berufes. Es gebe viele Privilegien, die man habe. "Im Restaurant
bekommt man einen besseren Tisch, im Hotel das schönere Zimmer. Dabei
gibt es so viel mehr Berufe, die einen weitaus größeren roten Teppich
verdient hätten. Menschen, die sich wirklich für andere Menschen
aufopfern. Altenpfleger, Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen
gehören dazu", findet die 60-Jährige.
Wenn sie und ihr Sohn Oliver miteinander arbeiten, passiere das
auf Augenhöhe. "Da können wir kein Familientreffen mit gemütlichem
Kaffeeklatsch daraus machen. Dafür hat Oliver sich beruflich zum
Glück auch sehr früh von mir emanzipiert." Er gehe erfolgreich seinen
Weg. "Es ist schön, wenn sich unsere Wege immer mal wieder kreuzen.
Das macht mich glücklich."
Heimat ist für Iris Berben dort, wo sie sich wohl fühlt.
"Erstaunlicherweise kann ich mich auch in Hotels wohlfühlen", sagt
sie. "Aber das Zuhause ist doch etwas Spezielles. Da liegen Bücher,
stapeln sich Zeitungsausschnitte, die ich noch lesen will, stehen
Fotos von meiner Familie und Freunden." Der Mittelpunkt ihrer Wohnung
sei immer noch ein großer Esstisch, an dem sie gern liebe Menschen um
sich habe und bekoche. "Leider wird es immer seltener. Da muss ich
aufpassen, denn Freundschaften muss man pflegen."
Und wo geht ihr nächster Urlaub hin? - "Ich werde wieder ein paar
Tage mit meinem Hund Paul bei meiner Mutter in Portugal verbringen.
Diese Besuche sind ganz wichtig für mich und meine Seele, und auch
für meine Mutter." Mit ihren 88 Jahren sei sie noch bemerkenswert
fit, fahre Auto, genieße ihren Rotwein und ihre Zigaretten. "Sie hat
Spaß am Leben, und das finde ich wunderbar. Sie ist nach wie vor ein
spannender Gesprächspartner für mich."
Pressekontakt:
Ulrike Reisch
Ressortleitung Aktuell
Frau im Spiegel
Tel.: 089-272708977
E-Mail: ulrike.reisch@frau-im-spiegel.de
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Datum: 07.06.2011 - 08:30 Uhr
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