Dr. Latta,Ärztlicher Direktor des Clementine Kinderhospitals in Frankfurt am Main gibt als Experte zum Thema Bettnässen der Initiative Trockene Nacht e.V. Rat und Hilfe für betroffene Familien
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e.V. und wie arbeitet der Verein mit Pampers zusammen? Die Initiative
Trockene Nacht e.V. hat sich seit 2008 zur Aufgabe gemacht, für das
Thema Bettnässen in der Öffentlichkeit Verständnis zu wecken,
Vorurteile aufzuräumen und Betroffene über Ursachen und die
verschiedenen Therapiemöglichkeiten aufzuklären. Zusammen mit Pampers
stellt die Initiative Trocken Nacht e.V. auf www.underJams.de ein
Blasentagebuch vor, um das Kind und die Eltern in der schwierigen
Phase des Bettnässens zu unterstützen und über das Thema zu
informieren.
Was ist ein Blasentagebuch?
Für ein Blasentagebuch, auch Miktionsprotokoll genannt, notieren
die Eltern oder das ältere Kind für drei, oder besser noch für vier
Tage und Nächte alle wesentlichen Information rund um das
Trinkverhalten und das Wasserlassen des betroffenen Kindes.
Wie funktioniert das Blasentagebuch für das betroffene Kind?
An den Tagen, an denen das Blasentagebuch geführt wird, wird
aufgeschrieben, wann was und wie viel getrunken wird, wann das Kind
auf die Toilette geht und wie viel Urin produziert wird. Es wird
notiert, ob das Kind sehr plötzlich starken Harndrang hat. Mit Hilfe
eines Messbechers, in den uriniert wird, ermittelt man die jeweiligen
Urin-Portionen am Tage. Dabei wird auch aufgeschrieben, ob es zum
Einnässen kleiner Mengen kommt. Es ist aber auch wichtig, die
nächtliche Urinmenge zu ermitteln. Hierfür ist es sinnvoll in dieser
Zeit eine saugfähige Unterwäsche, wie beispielsweise Pampers
UnderJams, zu tragen. Einmal wird die trockene Hose gewogen und am
morgen dann die nasse Hose.
Man zieht das Gewicht der trockenen Hose von dem der nassen Hose
ab und erhält so die Urinmenge, die das Kind nachts gelassen hat.
Hierbei entspricht ein Gramm etwa einem Milliliter. Zur Urinmenge in
der Windel wird die erste Urinportion hinzugezählt, die das Kind
morgens auf der Toilette macht - so hat man die Urinmenge ermittelt,
die die Nieren nachts produzieren.
Ist ein Blasentagebuch für jedes Kind geeignet?
Ja. Für eine sorgfältige Diagnose braucht der Arzt notwendig die
Informationen aus dem Blasentagebuch. Für Kinder, die tagsüber im
Kindergarten oder in der Schule sind, kann es problematisch sein
während der Woche ein solches Blasentagebuch zu führen. Es sollte so
gut wie möglich den Alltag abbilden, wenn es nicht anders klappt,
kann das Blasentagebuch auch an Wochenenden oder Feiertagen geführt
werden.
Welche möglichen Ursachen gibt es für das Bettnässen?
Bettnässen kann viele verschiedene Ursachen haben. Nicht selten
liegt ein Trinkfehlverhalten vor. Die Kinder trinken dann tagsüber zu
wenig und im Verhältnis abends zu viel. Die Blase kann zu klein sein
und nicht so viel Urin speichern, wie dies dem Alter des Kindes
entspricht. Einige Kinder produzieren nachts zu viel Urin, nämlich
mehr, als in ihre Blase passt. Eine tatsächliche Ursache kann nicht
bei allen Kindern gefunden werden.
Ist Bettnässen erblich?
Bei Untersuchungen zu den Folgen wurde festgestellt, dass das
Bettnässen in einigen Familien gehäuft vorkommt. Ist ein Elternteil
als Kind auch erst sehr spät trocken geworden, so liegt die
Wahrscheinlichkeit, dass das Kind auch erst spät trocken wird bei
etwa 40%. Sind beide Eltern betroffen gewesen, so liegt die
Wahrscheinlichkeit bei etwa 75%.
Stecken dahinter seelische Probleme?
Entgegen eines hartnäckigen Vorurteils weiß man heute: seelische
Probleme sind nur in seltenen Fällen die Ursache des Bettnässens und
viel häufiger die Folge einer nicht behandelten oder lang andauernden
Enuresis. Ist das nächtliche Einnässen mit einer Inkontinenz tagsüber
verbunden, sind psychische Probleme häufiger die Folge.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Bettnässen gilt ab dem fünften Geburtstag des Kindes als
behandlungsbedürftige Erkrankung. Nicht immer ist eine Behandlung
gegen das Bettnässen sinnvoll, nämlich dann, wenn das betroffene Kind
noch keine 5 Jahre alt ist und wenn das Problem weder das Kind noch
die Eltern stört. Dann kann es sein, dass Ihr Arzt Ihnen vielleicht
raten wird, einfach abzuwarten. Wenn Ihr Kind jedoch schon älter ist
oder wenn Ihr Kind und Ihre Familie unter dem Bettnässen leiden,
sollten Sie sich über Behandlungsmöglichkeiten informieren. Bevor Sie
mit einer Behandlung beginnen, sollte der Kinderarzt das Kind
untersuchen, ein ausführliches Anamnesegespräch mit Ihnen und dem
Kind führen und sich ein Blasentagebuch anschauen, das Sie zuvor
erstellt haben. Nur nach einer sorgfältigen Diagnose kann der Arzt
die Ursache des Bettnässens besser verstehen und Ihnen einen für Ihr
Kind geeigneten Behandlungsplan vorschlagen.
Zunächst ist es wichtig u.a. anhand des Blasentagebuches zu
klären, ob es eindeutige Ursachen des Einnässens gibt. Liegt ein
Fehlverhalten beim Trinken oder Toilettengang vor, kann eine so
genannte Urotherapie dem Kind helfen. Hier wird darauf geachtet, dass
das Kind ausreichend und zur richtigen Zeit trinkt und häufig genug,
aber nicht zu häufig, auf die Toilette geht. Eine so genannte
Alarmtherapie kann sinnvoll sein, wenn das Kind nachts normal viel
Urin bildet, aber vom Reiz der vollen Blase nicht erwacht. Ist die
Blase nicht altersgerecht entwickelt, kann der Arzt zur
Blasennachreifung ein Medikament verschreiben. Produziert das Kind
nachts zu viel Urin, kann ein Medikament die nächtliche Urinmenge
drosseln. Nicht selten liegen auch verschiedene Ursachen vor, die
nacheinander oder in einer Kombinationstherapie behandelt werden
können. Es gibt keine Standardlösung und oft auch keinen schnellen
Weg.
Wie kann ich meinem Kind in dieser schwierigen Phase helfen?
Niemand hat Schuld am Bettnässen. Strafen und Belohnen lösen das
Problem nicht. Schimpfen Sie nicht, sondern unterstützen Sie Ihr Kind
dabei mit dem Problem offen umzugehen. Sprechen Sie in der Familie
das Thema offen an. Suchen und finden Sie Lösungen, wie mit dem
Problem in der Familie, im Urlaub, bei auswärtigen Übernachtungen
oder Klassenfahrten sinnvoll umgegangen werden kann.
Ist Bettnässen für die weitere Entwicklung bedenklich?
Studien haben gezeigt, dass bei vielen Kindern, die lange unter
dem Problem Bettnässen leiden, psychische Probleme auftauchen können.
Diese Kinder aber haben ihr Defizit schnell wieder aufgeholt, sobald
sie angemessen und erfolgreich behandelt worden sind. Daher sollten
Eltern mit Kindern, die nach dem fünften Lebensjahr noch einnässen,
sich Hilfe beim Arzt suchen.
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Datum: 22.06.2011 - 14:20 Uhr
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