Neue OZ: Kommentar zu China / Menschenrechte / Ai
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Es war das Bild, auf das die westliche Welt gewartet hat: Ai
Weiwei winkt in die Kameras und spricht in die Mikrofone
internationaler Fernsehstationen. Doch der Eindruck täuscht: Der
Regimekritiker hat kaum mehr gesagt, als dass er nichts sagt, weil er
nichts mehr sagen darf.
Die Freiheit des chinesischen Künstlers ist eine rein physische.
Das Regime hat ihn gedemütigt, ihm Maulkorb und Fußfesseln angelegt.
Jede unvorsichtige Bemerkung kann ihn auf kürzestem Weg wieder dahin
bringen, wo er gerade herkommt: ins Gefängnis.
Ai Weiwei hat, unter welchen Umständen auch immer, die ihm zur
Last gelegte Steuerhinterziehung eingeräumt, das Verfahren ist nicht
abgeschlossen, und das noch ausstehende Urteil kann ihn treffen wie
ein Keulenschlag. Ein solcher Mann ist alles andere als frei, seine
Lage vielmehr ein abschreckendes Beispiel für andere kritische
Geister. Wenn nun aber deutsche Politiker sagen, die internationalen
Proteste hätten die Machthaber in Peking beeindruckt, verkennen sie
die Wirklichkeit. China hat längst aufgehört, sich von halbherzigen
Drohgebärden einschüchtern zu lassen.
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Datum: 23.06.2011 - 22:00 Uhr
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