Konjunkturhoch im bayerischen Handwerk setzt sich fort
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Traublinger: "Stimmung so gut wie zu Beginn der 90er Jahre"
Im 2. Quartal 2011 war die Kapazitätsauslastung der bayerischen Handwerksbetriebe höher als im gleichen Zeitraum der vergangenen achtzehn Jahre. Gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres betrug der Zuwachs vier Punkte auf 81 Prozent. Eine Auslastung von 90 bis 100 Prozent verzeichneten sogar 38 Prozent der Betriebe. Der Auftragsbestand reichte Ende Juni noch für 7,3 Wochen. Auch wenn dieser Wert nicht an frühere Boomphasen heranreicht, ist er binnen Jahresfrist doch immerhin um 0,9 Wochen angewachsen. Bereits im 1. Quartal hatte das milde Winterwetter für eine lebhafte Umsatzentwicklung im bayerischen Handwerk gesorgt. Im Frühling kam die typische Saisonbelebung hinzu, so dass die Umsätze im gesamten 1. Halbjahr 2011 um nominal 5,8 Prozent auf 41,8 Milliarden Euro stiegen. Obwohl die bayerischen Betriebe im 1. Quartal 2011 weitestgehend auf Entlassungen verzichtet hatten, bemühten sie sich im Frühling intensiv um frische Kräfte. Ende Juni waren nach ersten Schätzungen 858.000 Personen im bayerischen Handwerk tätig, 0,7 Prozent mehr als zur Jahreshälfte 2010.
Außer in die Belegschaft investierten die Handwerker auch in die Ausstattung ihrer Unternehmen: 34 Prozent der Befragten schafften im 2. Quartal 2011 neue Maschinen an oder modernisierten diese. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag die Quote bei 30 Prozent. Insgesamt flossen 1,24 Milliarden Euro in die Betriebsanlagen, ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2010. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe legte im Berichtszeitraum um zwei Prozent auf rund 195.000 zu. Bei den Umsätzen rechnet das bayerische Handwerk für das Gesamtjahr 2011 mit einem Plus von nominal vier Prozent. Die Zahl der Beschäftigten dürfte im Jahresschnitt um etwa 0,5 Prozent zulegen.
Der BHT-Präsident begrüßte den Beschluss der Bundesregierung zu Steuererleichterungen, wonach zum 1. Januar 2013 kleine und mittlere Einkommen entlastet und die kalte Progression sowie der Mittelstandsbauch im Einkommensteuertarifverlauf nachhaltig abgebaut werden sollen. Traublinger: "Das ist unseres Erachtens keine Steuersenkung im herkömmlichen Sinne: Der Fiskus verzichtet lediglich auf ungerechtfertigte Mehreinnahmen. Man könnte also sagen, der Staat nimmt nur weniger mehr ein!" Weiter begrüßte der BHT-Präsident das Steuerreformkonzept der CSU, indem eine bessere Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen und haushaltsnahen Dienstleistungen durch die Zusammenfassung der verschiedenen Fördertatbestände unter einem einheitlichen Höchstbetrag vorgeschlagen wird. Traublinger verwies in diesem Zusammenhang auf ein Gutachten des Deutschen Handwerksinstituts, in dem belegt wird, dass die durch den Steuerbonus ausgelösten fiskalischen Effekte in Form höherer Einnahmen bei Steuern und Sozialabgaben die Kosten um rund das Zwei- bis Dreifache übersteigen. Traublinger: "Der Handwerkerbonus finanziert sich also vollständig selbst. Auch der Rückgang der Schwarzarbeit auf den niedrigsten Stand seit 1995 liegt zu einem guten Teil an ihm."
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Datum: 21.07.2011 - 10:51 Uhr
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