IFRS wird von Mehrzahl der Familienunternehmen nicht angenommen
Deutsche Familienunternehmen lehnen den internationalen Rechnungslegungs-Standard IFRS (International Financial Reporting Standards)überwiegend ab.
Nach dieser Studie stehen 93 Prozent der Gesellschafter der Entwicklung der IFRS eher skeptisch gegenüber, und nur 7 Prozent schätzen sie als positiv ein. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Bereitschaft der Unternehmen, das eigene Rechnungswesen – sofern noch nicht geschehen - auf die internationale Norm umzustellen: Nur 6 Prozent haben konkrete Umstellungspläne, 53 Prozent lehnen die Umstellung rundweg ab und 41 Prozent sind sich unsicher.
Diese Einstellung spiegelt sich auch in der betrieblichen Realität wider. Fünf von sechs der Familienunternehmen erstellen ihre Jahresabschlüsse nach wie vor ausschließlich nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB), gut 15 Prozent bilanzieren in der einen oder anderen Form nach IFRS. Das stimmt mit den Angaben über die Kenntnis des internationalen Standards überein: Rund ein Sechstel der befragten Gesellschafter ist mit den IFRS „gut vertraut“, alle anderen sind „nicht im Detail“ (76 Prozent) oder „nicht“
(7 Prozent) damit vertraut.
Die weitgehende Ablehnung beruht auf der hohen Komplexität der Informationen in IFRS-Abschlüssen, die eher auf den Informations-Bedarf des Kapitalmarkts als den von Familiengesellschaftern ausgerichtet sind. Hinzu kommt, dass der IFRS-Abschluss in der Praxis einen erheblich höheren Aufwand erfordert als die Bilanzierung nach HGB.
Die Ergebnisse zeigen, dass das IFRS-Regelwerk keine breite Akzeptanz findet. Diese zu erreichen, bedarf es einiger konkreter Nachbesserungen seitens des IASB. Im Klartext bedeutet dies, dass die IFRS ohne deutliche Erleichterungen hinsichtlich ihrer Komplexität und eine klare Hinwendung zu bewährten Grundsätzen einer vorsichtigen Bilanzierung im deutschen Mittelstand keine flächendeckende Anwendung erfahren werden.
Die komplette Studie steht zum Download bereit unter www.familienunternehmen.de oder www.vmebf.org
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
stiftung-familienunternehmen
vmbef
ifrs
international-financial-reporting-standards
iasb
heidbreder
reuther
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die Stiftung Familienunternehmen ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Stuttgart. Zweck der Stiftung ist die Förderung, Information, Bildung und Erziehung sowie der wissenschaftliche Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des Familienunternehmertums in Europa.
Stiftung Familienunternehmen
Stefan Heidbreder
Ismaninger Straße 56
81675 München
Tel.: +49 (0) 89/ 20 18 66 11
Fax: +49 (0) 89 / 20 18 66 19
heidbreder(at)familienunternehmen.de
Vereinigung zur Mitwirkung an der Entwicklung des Bilanzrechts für Familiengesellschaften (VMEBF)
Frank Reuther
c/o Freudenberg & Co. KG
69465 Weinheim
Tel.: +49 (0) 6201/80-5817Fax: +49 (0) 6201 88-5817
frank.reuther(at)freudenberg.de
Datum: 10.03.2008 - 16:35 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 44510
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Maria Krenek
Stadt:
Frankfurt am Main
Telefon: 069/ 9552750
Kategorie:
Unternehmensführung
Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 10.03.2008
Anmerkungen:
Belegexemplar erwünscht
Diese Pressemitteilung wurde bisher 1181 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"IFRS wird von Mehrzahl der Familienunternehmen nicht angenommen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Richard Bachinger Öffentlichkeitsarbeit (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).