Verbrauch von Plastiktüten zurückdrängen. Auch Verbot möglich
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Verbrauch von Plastiktüten zurückdrängen. Auch Verbot möglich
So sei in einigen Meeresregionen die Menge kleinerer und sehr kleiner Plastikteilchen im Wasser bereits größer als die Menge des natürlichen Planktons. Fische, andere Meereslebewesen und Vögel verwechselten diese Teilchen oftmals mit Futter. Über den Verzehr der Meerestiere gelangten die winzigen Plastikteilchen und darin enthaltene giftige Chemikalien wie Weichmacher wiederum in die menschliche Nahrungskette.
Der BUND fordert ein Verbot der kostenlosen Abgabe von Plastiktüten. Ein generelles Verbot der Einweg-Plastiktüten hält der BUND derzeit nicht für sinnvoll. Geprüft werden müsse zunächst, ob nicht Mindestabgabepreise ein effektives und sinnvolles Instrument seien, den Verbrauch von Plastiktüten entscheidend zu vermindern. In Erwägung zu ziehen sei auch eine Rohstoff-Steuer für die Ausgangsmaterialien zur Herstellung der Plastiktüten.
"Das wichtigste Ziel muss es sein, von der allgegenwärtigen Wegwerfmentalität weg zu kommen", sagte Heribert Wefers, Umweltschutz-Experte des BUND. "Plastiktüten sind nur die Spitze des Eisbergs kurzlebiger Wegwerfprodukte. Wenn hier angefangen wird, die Ex- und Hopp-Mentalität zu bekämpfen, kommen wir auch in anderen Bereichen weiter", sagte Wefers.
Als Alternative zu Plastiktüten empfiehlt der BUND unter anderem die Verwendung von Stoffbeuteln. Plastiktüten aus Kunststoffen, die biologisch abbaubar sind, lehnt der Umweltverband hingegen ab. Deren Ausgangsmaterialien hätten kaum ökologische Vorteile. In der Praxis würden sogenannte Bio-Plastiktüten faktisch nicht kompostiert und nicht recycelt, sondern landeten überwiegend im Restmüll.
Wefers: "Bio-Plastiktüten sind eine klare Kundentäuschung. Dem Verbraucher wird suggeriert, er brauche nur auf biologisch abbaubare Kunststoffe umzusteigen, dann sei alles in Ordnung. Abfallvermeidung und Umweltschutz beginnen mit der Vermeidung unnötiger Produkte und Verpackungen. Das Vermeiden von Plastiktüten ist nötig und möglich."
Pressekontakt: Heribert Wefers, BUND-Experte für Technischen Umweltschutz, Tel. 030-27586-482 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Presssprecher, Tel. (030) 27586-425, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
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Datum: 09.08.2011 - 10:30 Uhr
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