Neue OZ: Kommentar zu Schwarzer / Roche
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Als Alice Schwarzer Familienministerin Kristina Schröder vor einem
Jahr vorwarf, sie sei für den Job "schlicht ungeeignet", haben ihr
noch viele Frauen applaudiert. Mit ihrer Attacke auf Charlotte Roche
dürfte jetzt aber selbst die Front der Feministinnen alter Schule um
Schwarzer herum bröckeln.
Die Tatsache, dass sich Schwarzer ausgerechnet des Begriffs der
Betroffenheitsliteratur bedient, um das Werk der jungen Autorin zu
diskreditieren, ist schon fast ein Verrat an der Sache der Frauen:
Denn damit macht sie sich das vor allem in der Kulturszene
weitverbreitete Vorurteil zu eigen, dass alles, was zu nah an den
Gefühlen ist, keine Kunst sein kann. Das gilt für Autoren und ihre
Bücher natürlich in gleicher Weise. Bisher wurde dieses Argument vor
allem in männlich dominierten Kritikerkreisen gepflegt. Aus der Not,
der statistisch nachgewiesenen Schwierigkeit im Umgang mit Gefühlen,
wurde so kurzerhand eine Tugend gemacht. Eine Hürde, die viele
Frauen, die im Kunstbetrieb erfolgreich sein wollen, von vornherein
zum Scheitern verurteilt.
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Datum: 25.08.2011 - 22:00 Uhr
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