Abfall/Entsorgung
Bauwirtschaft setzt Erfolgsgeschichte fort: Die Initiative Kreislaufwirtschaft Bauübergibt heute die aktuellen Monitoring-Berichte an das Bundesbauministerium
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Bauwirtschaft, dass schon heute die ehrgeizigen europäischen
Verwertungsziele ab 2020 weit übertroffen werden. Die Bauwirtschaft
setzt damit das Anliegen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in
hervorragender Weise um. Sie leistet sowohl einen bedeutenden Beitrag
zur Ressourcenschonung als auch zur effizienteren Ressourcennutzung",
sagte Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung, heute bei der Entgegennahme der neuen
Monitoring-Berichte "Mineralische Bauabfälle" in Berlin.
"Nur noch ein Zehntel des anfallenden Bodenaushubs und des
Bauschutts landet heute auf Deponien, während 90 % dieser Bauabfälle
umweltverträglich verwertet werden. Dadurch werden nicht nur Deponien
entlastet, sondern vor allem auch Primärrohstoffe geschont",
erläuterte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe -
Steine und Erden, Michael Basten. "Der Monitoring-Bericht der
Initiative Kreislaufwirtschaft Bau (KWB) bringt für das Jahr 2008 den
beeindruckenden Nachweis, dass die Bauwirtschaft nahezu vollständig
geschlossene Stoffkreisläufe für die 192 Millionen Tonnen
angefallenen mineralischen Bauabfälle sichergestellt hat", ergänzte
Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der
Deutschen Bauindustrie.
Dies sei von überragender ökologischer und ökonomischer Bedeutung.
Die höchste Verwertungsquote werde für den im Infrastrukturbereich
anfallenden Straßenaufbruch mit über 98 Prozent erreicht, so Knipper
weiter. Die Unternehmen leisteten heute mit ihren innovativen
Gewinnungs-, Aufbereitungs- und Wiederverwertungstechnologien einen
bedeutenden Beitrag zum Ressourcenschutz. Es sei die Aufgabe der
Politik, den Rahmen zu schaffen, damit das in Zukunft erfolgreich
weitergeführt werden könne.
Die Bauwirtschaft veröffentlicht die Daten zum Aufkommen und zum
Verbleib mineralischer Bauabfälle bereits seit 1996. Nach der
erfolgreich erfüllten Selbstverpflichtung wurde die Reihe der
Monitoring-Berichte vorübergehend eingestellt - auch weil erwartet
wurde, dass kurzfristig neue bundeseinheitliche Verwertungsregelungen
eingeführt werden würden. Da die Arbeiten daran aber noch andauern
und die Datenbasis zu veralten begann, hat sich die Bauwirtschaft zur
Fortschreibung der Monitoring-Berichte entschlossen. Die Initiative
Kreislaufwirtschaft Bau übergibt daher heute mit den Daten für die
Jahre 2006 und 2008 gleich zwei Monitoring-Berichte an das
Bundesministerium.
Von der geplanten Mantelverordnung, mit der die Verwertung
mineralischer Abfälle in technischen Bauwerken und in bodenähnlichen
Anwendungen geregelt werden soll, erwarten die Verbände ein
eindeutiges Bekenntnis zum Recycling und zur stofflichen Verwertung.
Nach aktuellen Schätzungen der Wirtschaft sei allerdings zu
befürchten, dass bei Umsetzung der vorgesehenen Regelungen die
Verwertungsquote auf unter 70 % absinken würde. Die Beseitigung von
mineralischen Bauabfällen und Bodenmaterialien auf Deponien würde
dann auf bis zu 65 Millionen Tonnen steigen. Die europäischen
Vorgaben aus der Abfallrahmenrichtlinie zum Recycling und zur
Verwertung von mineralischen Bauabfällen könnten somit nicht erreicht
werden, meinte Peter Kurth, Geschäftsführender Präsident des
Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und
Rohstoffwirtschaft (BDE). Es könne nicht im Sinne des
Bundesumweltministeriums sein, dass knapper Deponieraum für
verwertungsfähige Materialien verwendet werden muss und dem
Verwertungsziel der EU eine Absage erteilt werde, so die Einschätzung
von Kurth weiter.
"Würde der aktuelle Entwurf der Mantelverordnung umgesetzt,
könnten jährlich viele Millionen Tonnen Bauschutt und Bodenaushub, je
nach endgültiger Fassung der Mantelverordnung, nicht mehr verwertet
werden, sondern müssten auf die Deponie", erläuterte Hans-Peter
Braus, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe
(BRB). "Die deutsche Bauwirtschaft hat frühzeitig die Notwendigkeit
einer Initiative zur Förderung der Kreislaufwirtschaft erkannt und
hervorragende Ergebnisse bei deren Umsetzung erzielt. Der aktuelle
Monitoring-Bericht unterstreicht mit den weiterhin hervorragenden
Recyclingquoten diesen Erfolg", so Harald Schroër, stellvertretender
Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes.
Einen wesentlichen Baustein der Kreislaufwirtschaft Bau stelle die
Verwendung von rezyklierten Gesteinskörnungen im Straßen- und Tiefbau
dar, resümierte Schroër. "In den kommenden Jahren werden verstärkt
Wohngebäude aus den ersten Nachkriegsjahren, die auf Grund schlechter
Bausubstanz sowie ungünstiger Grundrisse nicht nachhaltig
modernisiert werden können, durch moderne Wohngebäude ersetzt
werden. Im Sinne des 'urban mining' wird die mineralische Bausubstanz
beim Ersatzneubau recycelt werden. Doch wird auch das sogenannte
höherwertige Recycling z.B. in Form von Recycling-Beton an Bedeutung
gewinnen". Tatsächlich sind in den vergangenen vierzehn Jahren über
2,5 Milliarden Tonnen mineralischer Bauabfälle umweltgerecht und
schadensfrei verwertet worden. "Wir sehen darin die Bestätigung, dass
die bisherigen Regelungen ein sehr hohes Schutzniveau für Mensch und
Umwelt garantieren und daher kein Grund für die Verschärfung von
Anforderungen besteht", meinte Hans-Peter Braus, auch Geschäftsführer
des Bundesüberwachungsverbandes Recycling-Baustoffe." Wir stellen uns
der aktuellen Forderung nach Steigerung der Ressourceneffizienz in
der Wirtschaft und erfüllen mit der Vorlage des aktuellen
Monitoring-Berichts den Wunsch aus Politik und Verwaltung nach einer
aktuellen Statistik zur Kreislaufwirtschaft Bau", meinte Wolfgang
Türlings, Vorstandsvorsitzender der Bundesgütegemeinschaft
Recycling-Baustoffe (BGRB). "Schön wäre es jedoch, wenn an die
Baustoff-Recycling-Branche nicht nur permanent Forderungen gerichtet
würden, sondern das Baustoff-Recycling auch gefördert würde. Die
Rahmenbedingungen für das Baustoff-Recycling müssen sicherstellen,
dass gütegesicherte Recycling-Baustoffe auch in der Praxis eingesetzt
werden."
Staatssekretär Bomba sagte der Bauwirtschaft die volle
Unterstützung seines Hauses zu, um die bisherige Erfolgsgeschichte
der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft im Bausektor fortzuschreiben.
"Dafür brauchen wir vor allem verlässliche Rahmenbedingungen für die
Bauwirtschaft. Ressourceneffizienz und Wiederverwertung sollten als
wirtschaftliche Chance aufgegriffen werden. Dabei muss aber auch die
Wettbewerbsfähigkeit der Bauwirtschaft beachtet werden. Dies gilt für
nationale und europäische Initiativen", sagte Bomba.
Gemeinsam mit Michael Basten sprach sich Staatssekretär Bomba
zudem dafür aus, die Auswirkungen von Gesetzesinitiativen und
Programmen im Bereich der Bauwirtschaft gründlich zu prüfen, bevor
sie eingeführt werden.
Die Monitoring-Berichte "Mineralische Bauabfälle" stehen kostenlos
im Internet unter www.kreislaufwirtschaft-bau.de zur Verfügung.
Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
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Datum: 10.10.2011 - 15:15 Uhr
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