EU Agrarreform:Viel Schatten, wenig Licht
WWF warnt, die europäische Agrarreform in den Sand zu setzen
ID: 497954
für eine künftige gemeinsame Agrarpolitik (CAP) vorgelegt hat, ist
die Ernüchterung groß. "Offensichtlich wurden die ehemals
ambitionierten Pläne von EU Kommissar Dacian Ciolos, die üppigen
Subventionen an die europäischen Bauern an Umweltauflagen zu koppeln
in weiten Teilen kassiert", bemängelt Matthias Meissner,
Landwirtschaftsreferent beim WWF Deutschland. Leider seien die
ursprünglichen Pläne des Kommissars offenbar für Teile der
EU-Kommission und viele Mitgliedstaaten zu visionär gewesen.
Wird der jetzt vorliegende Entwurf für die EU Agrarreform
umgesetzt, können die europäischen Landwirte bis 2020 auf 372
Milliarden Euro an Beihilfen hoffen. Der Großteil davon wird weiter
als so genannten Direktzahlungen "quasi mit der Gießkanne" verteilt.
Die Zahlungen bemessen sich im Wesentlichen an der Größe der
bewirtschafteten Höfe. "Mit dem Beharren auf einem anachronistischen
System wird man die gewaltigen Zukunftsaufgaben in Zeiten knapper
Kassen kaum lösen können", warnt Matthias Meissner vom WWF .
Immerhin könnten die Einkommenszahlungen ab 2014 an so genannte
Begrünungskomponenten gekoppelt sein. Bei Nichteinhaltung könnten den
Landwirten die Direktzahlungen gestrichen werden. Ob dieser
poltische Joker allerdings sticht, ist ungewiss, denn die
Begrünungskomponenten wurden bis zur Unkenntlichkeit beschnitten,
heißt es vom WWF. Ciolos hat für diesen Joker gekämpft, jetzt komme
es auf die Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament an, dieses
Instrument zu schärfen. Der WWF fordert , dass am Ende des
politischen Prozesses eine Agrarpolitik steht, die Direktzahlungen
nur noch gewährt, wenn jeder Landwirt Fruchtfolgen einhält, die den
Namen verdienen, zehn Prozent seiner Fläche für den Naturschutz
bereit hält und Dauergrünland endgültig schützt.
Der WWF empfiehlt der Bundesregierung auf ihren wissenschaftlichen
Beirat zu hören, der zwei Tage vor der Veröffentlichung der
Legislativvorschläge eine wirkliche ökologische Qualifikation der
Agrarzahlungen gefordert habe. "Europa kann es sich nicht leisten,
Milliarden leichtfertig zur Erfüllung von Partikularinteressen in den
Mitgliedstaaten zu verschwenden", so Matthias Meissner abschließend.
Pressekontakt:
Weitere Informationen:
WWF Deutschland, Matthias Meissner, Fachbereich Agrarpolitik, Tel.:
030-311 777 220, Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland, 030-311
777 422, ehlers@wwf.de
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Datum: 12.10.2011 - 12:00 Uhr
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Nahrung- und Genussmittel
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