Äthiopien: ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert zusätzliche Hilfe
für Flüchtlinge aus Somalia
ID: 511434
Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN warnt vor Engpässen bei der
Versorgung von somalischen Flüchtlingen in Äthiopien. Auch wenn
inzwischen die Kapazitäten für Hilfsleistungen gestiegen sind, wird
es Probleme bei der Versorgung geben, auch weil die Zahl der
Neuankömmlinge steigt.
Mangelernährungs- und Sterblichkeitsraten konnten in den
Flüchtlingslagern im Süden Äthiopiens gerade unter den Wert gesenkt
werden, der eine akute Krise definiert. "Im Moment reichen die
Kapazitäten jedoch nicht aus, um noch mehr Menschen zu erreichen und
mit notwendigen Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Trinkwasser
und sanitären Einrichtungen zu versorgen", sagt Wojciech Asztabski,
Projektkoordinator von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Dolo Ado.
Die Lager nehmen zurzeit rund 130.000 Flüchtlinge aus Somalia auf,
von denen die meisten vor der Nahrungsmittelkrise und dem Bürgerkrieg
geflohen sind. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der
Flüchtlinge, die über die Grenze nach Äthiopien geflohen sind, auf
etwa 300 pro Tag angestiegen.
Seit Mai hat ÄRZTE OHNE GRENZEN die medizinische Hilfe und die
Ernährungsprogramme in den Lagern massiv ausgeweitet, um die
Sterberate zu senken. Doch die Krise ist bei Weitem noch nicht
vorbei. "Wir erwarten in den kommenden Wochen tausende weiterer
Flüchtlinge", sagt Asztabski. "Im Übergangslager, in dem die
Neuankömmlinge vor der Umsiedlung in ein reguläres Camp untergebracht
werden, müssen immer mehr Menschen Platz finden. Es gibt dort aber
nicht genug Trinkwasser, Latrinen und Unterkünfte."
Im Übergangslager sind derzeit mehr als 6.000 Flüchtlinge
untergebracht. Es wird erwartet, dass in der nächsten Zeit jede Woche
Tausende dazukommen werden, da die regulären Lager voll sind. ÄRZTE
OHNE GRENZEN warnt, dass die ungenügende Ausstattung des Lagers die
bereits geschwächten Bewohner weiter belasten wird.
ÄRZTE OHNE GRENZEN appelliert an die äthiopischen Behörden, dafür
zu sorgen, dass notwendige Medikamente und Material eingeführt werden
können und dass erfahrene internationale Projektmitarbeiter dies
unterstützen dürfen.
Darüber hinaus müssen andere Organisationen dringend zusätzliche
Kapazitäten bereitstellen. In einigen Wochen soll ein neues Camp
fertiggestellt und eröffnet werden. Angesichts der jetzigen Lage ruft
ÄRZTE OHNE GRENZEN dazu auf, alles zu tun, um das Lager früher
fertigzustellen, damit das Übergangslager so früh wie möglich
entlastet werden kann.
ÄRZTE OHNE GRENZEN arbeitet seit 1991 in Somalia. Die Teams
leisten Hilfe für die Menschen im Land sowie für somalische
Flüchtlinge in Kenia und Äthiopien. In den Ernährungsprogrammen der
Organisation werden zurzeit mehr als 22.000 Kinder behandelt. Trotz
großer Schwierigkeiten konnten die Teams von ÄRZTE OHNE GRENZEN
bislang mehr als 126.000 Menschen gegen Masern impfen.
Pressekontakt:
Mehr Informationen und Interviews: Stefan Dold / Christiane Winje,
030 700 130 -230 / -240; www.aerzte-ohne-grenzen.de
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Datum: 02.11.2011 - 10:07 Uhr
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