Unkalkulierte Veränderungsleistungen sind gefährliche Angelegenheiten

Unkalkulierte Veränderungsleistungen sind gefährliche Angelegenheiten

ID: 51665

Systemtheoretische Reflexionen, wissenschaftspolitische Initiativen und institutionelle Neuanforderungen schaffen Reformumfelder, die auch im Hochschulbereich wirksam werden. Doch jede Reformabsicht muss den eigenen Veränderungsaufwand kalkulieren, damit Systeme - wie Hochschulen bzw. Universitäten - sich nicht selbst destabilisieren.



(firmenpresse) - Unkalkulierte Veränderungsleistungen stellen für Systeme immer gefährliche
Angelegenheiten dar, die unbedingt vermieden werden müssen. Also lernen auch
Hochschulsysteme eher aus eigenen Vorgaben, die in den Kontexten
institutioneller Harmonien und in der Tradition eines strukturkonservativen
Establishments tatsächliche Innovationen phasenweise wie riskante Unterfangen
aussehen lassen. In diesem Umfeld wird dann ganz selbstverständlich
problematisiert, dass die Verbindung zwischen Hochschule und dem Bologna-
Prozess eine Veränderungsleistung provozieren muss, die zu den Prämissen passt,
aus denen Hochschulen ihr Selbstverständnis für Forschung und Lehre beziehen.
Eines kann auf jeden Fall festgestellt werden: Dieses Selbstverständnis hat der
Bologna-Prozess mit seinen pragmatischen Orientierungen und seiner
institutionellen Veränderungskraft stärker beeinflusst als jede andere
Hochschulreform der letzten 35 Jahre.

Das Baltic College gehört zu diesen Veränderungsleistungen in der Dynamik des
Bologna-Prozesses, da die erste private Hochschule Mecklenburg-Vorpommerns
quasi auf der Basis von Bachelor-Studiengängen startete und Modellcharakter
besaß. Das Baltic College demonstriert mit seinen Studiengängen in den Bereichen
Tourismus-, Hotel-, Gesundheits- und Unternehmensmanagement wie duale
Studiengänge und internationale Zukunftsbranchen im Bologna-Prozess
wechselseitig voneinander profitieren können. Doch was kommt nach dieser Phase
des demonstrativen Aufbruchs und der Schaffung von alternativen
Studienangeboten für die Tourismus-, Freizeit- und Gesundheitsberufe? Ist der
ausgeprägte Pragmatismus in Bachelor- und Master-Studiengängen die
akademische Alternative, die sie nicht sein kann?

Natürlich konzentrieren sich wissenschaftspolitische Reformabsichten immer primär
auf Defizite, und die akademische Kommunikation wird über sie bestimmt. Im


Grunde geht es im Bologna-Prozess darum, dass Anwendungs- und
Berufsfeldorientierungen universell und einheitlich erwartet werden und in ihnen
Verwertungsinteressen sowie Perfektionsambitionen der Berufsfelder aufgebaut
werden können. Der wissenschaftspolitische Reformwille geht also seit einigen
Jahren von hochschuldidaktischen und ausbildungssemantischen Defiziten aus, die
ausgeglichen werden sollen. Reformen beschreiben demnach Ziele, Erwartungen
und Prozesse auf der einen Seite und Institutionen, Situationen, Gegenstände oder
Personen auf der anderen Seite, die einerseits kompetent und andererseits
entwicklungsbedürftig sind. Daher sind auch wissenschaftspolitische Reformen
funktional und notwendig. Doch derartige Asymmetrien haben zur Voraussetzung,
dass ein gewisser Austausch zwischen beiden Seiten stattfinden kann, um die
Defizitkommunikation sowie akademische Überzeugungen für die einzelne
Hochschulinstitution, das Studienprogramm oder das einzelne
Forschungserfordernis operationalisierbar zu halten. Die eine Seite liefert, was die
andere nicht hat und aber haben muss, wenn sie in irgendeiner Hinsicht
zukunftsfähig sein will. Hochschulentwicklungen und wissenschaftspolitische
Erwartungen lassen sich dann beliebig steigern und sind auch für eine private
Hochschule von einiger Relevanz.

Die wissenschaftspolitischen "Geisterfahrten" wechselnder Bundesregierungen, die
zwischen traditionsfeindlicher Juniorprofessur, schulähnlicher W-Besoldung und
phantasierten Eliteuniversitäten rangierten und ressourcenminimierte
Reformabsichten in exzessive Engpässe führten, sind markante Wegmarken
hochschuldidaktischer Dekonstruktion. Dem wissenschaftspolitischen
Missverständnis für die Grundlagen akademischer Kommunikation folgten die
Depression einer mühsam erworbenen Hochschulkultur und das politische
Laienspiel primitiver Sparrituale. Die pragmatische Grundausrichtung des Bologna-
Prozesses musste hierfür als Feigenblatt herhalten, obwohl gerade dieser Prozess
zusätzliche bildungspolitische Anstrengungen erfordert hätte, um die Hochschule
als dynamisches System mit den vorhandenen administrativen Möglichkeiten neu
zu bestimmen. Auf den ersten Blick boten aber diese wissenschaftspolitischen
Wirrungen der Hochschulreform paradoxerweise Rahmenbedingungen, um
institutionelle Innovationen - wie die Etablierung privater Hochschulen zwischen
Bachelor- und Masterstudiengängen - aktiver in die Ausbildungssystematik
integrieren zu können. Davon konnte das Baltic College in hohem Maße
profitieren.



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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Das Baltic College – University of Applied Sciences ist die erste private staatlich anerkannte Hochschule in M-V mit Standorten in Güstrow, Schwerin, Rostock und Potsdam. Seit der Gründung der Hochschule 2001 ist es das Ziel des Baltic College, den Studierenden moderne, praxisorientierte Studiengänge – gemeinsam mit weiteren berufsrelevanten Abschlüssen – anzubieten. Deshalb arbeitet das Baltic College eng mit der Wirtschaft zusammen und unterhält enge Kooperationen mit Unternehmen.



Leseranfragen:

Baltic College
University of Applied Sciences
Plauer Straße 81
18273 Güstrow



PresseKontakt / Agentur:

Nadin Glindemann



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Bereitgestellt von Benutzer: Baltic_College
Datum: 18.06.2008 - 15:24 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 51665
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Nadin Glindemann
Stadt:

Güstrow


Telefon: 03843 - 46 42 0

Kategorie:

Bildung & Beruf


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 18.06.2008

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