Angela Merkel trifft Familienunternehmer - Erster Tag des deutschen Familienunternehmens in Berlin
Spitzenpolitiker treffen führende Familienunternehmer auf dem Ersten Tag des deutschen Familienunternehmens in Berlin.
Zum Tag des deutschen Familienunternehmens hatte die gemeinnützige Stiftung Familienunternehmen eingeladen, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2002 zum allseits akzeptierten Sprachrohr der Familienunternehmer entwickelt hat. Im Vorfeld der Festrede von Bundeskanzlerin Merkel hatte Prof. Dr. Brun-Hagen Hennerkes, Gründer und Vorstand der Stiftung, die Bundesregierung aufgefordert, sich stärker für die Belange der Familienunternehmer einzusetzen.
Paradigmenwechsel: Leitbild Familienunternehmen
Insbesondere forderte Hennerkes die Politiker auf, in der eigenen Wahrnehmung und in ihren öffentlichen Äußerungen stärker als bisher abzugrenzen zwischen „Konzernlenkern“ und Familienunternehmern. Hennerkes Postulat: „An die Stelle der DAX-Unternehmen muss ein neues Leitbild treten: das Familienunternehmen.“ Familienunternehmen stünden, so führt Hennerkes aus, für 95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland. Entscheidender noch aber sei ihre auf Langfristigkeit und Stabilität ausgerichtete Unternehmenskultur, um die uns die Welt beneide. Seine Anregung an die Politik: Die Einführung des Faches „Ökonomie“ in den Schulen und die Schaffung eines ständigen Unternehmensbeirates für die Bundesregierung, der - in Ergänzung zu den bestehenden Beiräten - politische Maßnahmen und Gesetze auf ihre Auswirkungen auf Familienunternehmen prüft.
Damoklesschwert Erbschaftsteuerreform
Mit Blick auf die Erbschaftsteuerreform mahnte Hennerkes an, nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren, dass die Unternehmen die Möglichkeit bekommen, ohne Substanzverlust im Familienbesitz fortzubestehen. „Die Politik darf nicht kerngesunde, in ihrer Region verwurzelte deutsche Unternehmen ausländischen Investoren in die Arme treiben und hinterher lautstark über die unmoralischen Heuschrecken jammern“, warnte Hennerkes.
Diskussion mit Parteispitzen
Den direkten Dialog zwischen Familienunternehmen und Politik herzustellen und zu vertiefen – das gelang in der Podiumsdiskussion mit den drei Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU/CSU), Dr. Peter Struck (SPD) und Dr. Guido Westerwelle (FDP). Alle drei äußerten sich anerkennend über die wirtschaftspolitische Bedeutung und die volkswirtschaftlichen Leistungen der deutschen Familienunternehmen, die Diskussion entflammte beim Thema Erbschaftsteuerreform. Kauder und Struck ließen jedoch keinen Zweifel, dass die Reform noch vor Jahresende verabschiedet werde und damit in Kraft trete, sagten aber auch zu, dass manche vorgesehene Härte wie beispielsweise die lange Haltefrist, an die eine Entlastung gebunden wird, abgemindert und nachgebessert werde. Alle drei Fraktionsvorsitzenden waren sich einig im Appell an die Adresse der Familienunternehmer, ihre sprichwörtlich öffentliche Zurückhaltung in der Selbstdarstellung aufzugeben und stattdessen die positive Strahlkraft des Familienunternehmers zu nutzen.
Hochrangige Experten – aktuelle Themen
Neben dem politischen Disput stand eine beachtliche Reihe von Sachthemen auf der Agenda des dreitägigen Unternehmertreffens. So analysierte Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, den „Innovations- und Technologiestandort Deutschland“. Franz M. Haniel, Aufsichtsratsvorsitzender der Franz Haniel & Cie GmbH, setzte sich mit der „Corporate und Family Governance in Familienunternehmen“ auseinander. Bernd Mützelburg, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepublik in Neu Delhi, stellte den Unternehmern „Indien als Wachstumsmarkt für deutsche Familienunternehmen“ vor. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser warf einen kritischen Blick auf „Die Zukunft der deutschen Tarifpolitik in einer zusammenwachsenden Weltwirtschaft“. Und Bankier Friedrich von Metzler beleuchtete in seinem Beitrag „Das deutsche Streben nach Sicherheit - können wir uns dieses Risiko leisten?“ anregende Aspekte im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten sowie in der deutschen Gesellschaft.
Fortsetzung folgt
Die erfolgreiche Veranstaltung in Berlin soll kein einmaliges Ereignis bleiben. Die Stiftung Familienunternehmen will diese Plattform zum persönlichen Treffen zwischen Politikern und Unternehmern als einen der jährlichen Höhepunkte fest im Berliner Kalender installieren. Ihr Ziel ist es, Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen und den Informationsfluss in beide Richtungen zu erleichtern.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Ziel und Zweck der 2002 gegründeten gemeinnützigen Stiftung Familienunternehmen ist es, die Zukunftsfähigkeit der deutschen Familienunternehmen zu sichern. Die Stiftung konzentriert sich dabei auf wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Fragestellungen im Kontext des Familienunternehmertums, die durch wissenschaftliche Forschungsaufträge untersucht werden, um die Informationslage über Familienunternehmen zu verbessern. Ein Beispiel dieser Aktivität ist der regelmäßig erscheinende "Länderindex Familienunternehmen", der die Standortbedingungen für Familienunternehmen in 18 OECD-Staaten vergleicht und der Wirtschaftspolitik entsprechenden Handlungsbedarf aufzeigt.
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heidbreder(at)familienunternehmen.de
Datum: 21.06.2008 - 12:05 Uhr
Sprache: Deutsch
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Politik & Gesellschaft
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