Anwalt von Matthias D. auf stern.de: Mieter der Wohnungen der Zwickauer Terrorgruppe handelte aus "Naivität" - "Nie etwas mit der rechten Szene zu tun gehabt"
ID: 522018
der Zwickauer Terrorgruppe, hat die Vorwürfe gegen seinen Mandanten
zurückgewiesen. "Mein Mandant hat mit den Taten der Gruppe nichts zu
tun. Er hat ihnen lediglich aus Hilfsbereitschaft und Naivität
Wohnungen untervermietet", sagte Jörg Klaus Baumgart dem
Online-Magazin stern.de. "Er hatte nie etwas mit der rechten Szene zu
tun. Und wenn er gewusst hat, was die machen, hätte er ihnen nie die
Wohnungen untervermietet."
Die Wohnungen der drei Terrorverdächtigen in Zwickau waren immer
auf den Namen Matthias D. gemietet worden. Der wurde deswegen auch
schon von der Polizei vernommen, bestätigte sein Anwalt stern.de.
Der Kontakt zu der Terrorgruppe um Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos
habe ein gemeinsamer Freund im Jahr 2003 hergestellt. Es gebe da zwei
Personen, die Schulden hätten und deshalb keine Wohnung mieten
könnten, habe dieser Freund gesagt. "Mein Mandat wurde dann gebeten,
eine Wohnung in Zwickau in der Polenzstraße zu mieten und an die
beiden Personen unterzuvermieten", sagte Baumgart. Matthias D., so
der Anwalt, sei auf die Bitte eingegangen. Er habe einen Mietvertrag
unterschrieben und von den Männern lediglich verlangt, hin und wieder
in der Wohnung übernachten zu dürfen."Mein Mandant kannte die beiden
Männer aber vorher nicht und hat bis zu ihrem Tod nie ihre wirklichen
Namen erfahren."
Erst bei einer Vernehmung bei der Polizei am 6. November 2011 habe
Matthias D. dann erfahren, dass es sich bei den beiden Männern um Uwe
Böhnhardt und Uwe Mundlos handelt, die sich vor knapp zwei Wochen in
Eisenach selber getötet haben. Sie hätten sich ihm gegenüber immer
als Max (Böhnhardt) und Gerry (Mundlos) vorgestellt. Für den
Untermietvertrag mit Matthias D. hätten sie einen - offensichtlich
gefälschten - Ausweis vorgelegt, der auf den Namen Max B. ausgestellt
war.
Im Jahr 2007 seien die Männer dann wieder auf Matthias D.
zugekommen, sagte Anwalt Baumgart. "Sie haben ihm gesagt: Wir wollen
umziehen, das soziale Umfeld gefällt uns nicht." Daraufhin hätten die
Männer die Wohnung in der Frühlingsstraße in Zwickau angemietet, die
dann vor knapp zwei Wochen explodiert ist. Bei der Unterzeichnung des
Mietvertrages sei Matthias D. deshalb auch gar nicht anwesend
gewesen, obwohl er als Mieter eingetragen wurde. "Es kann gut sein,
dass mein Mandant den Männern auch einen Gehaltsnachweis zur
Verfügung gestellt hat. Er hat naiv gehandelt", sagte Anwalt
Baumgart. D. habe dann einen Untermietvertrag für die Wohnung in der
Frühlingsstraße mit den beiden Männer geschlossen, als Untermieter
sei wieder Max B. angegeben worden. Von den verbrecherischen
Aktivitäten des Trios habe er nichts mitbekommen.
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Dirk Benninghoff
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Datum: 17.11.2011 - 11:36 Uhr
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