Rheinische Post: Londons Wahl
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Deutsche und Briten sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Die
Deutschen ärgern sich, weil sie von den Briten ständig kluge
Ratschläge erhalten, wie sie die Schuldenkrise zu meistern hätten.
Die Briten wiederum haben eine Höllenangst vor einer deutschen
Vormachtstellung in Europa. Mit der von Angela Merkel neuerdings
beanspruchten Führungsrolle in Europa kann sich das Inselvolk schon
aus historischen Gründen schwer anfreunden. Die Bundeskanzlerin lässt
sich aber von derlei Animositäten glücklicherweise nicht beirren. Sie
verweigert zu Recht den britischen Wunsch nach mehr Feuerkraft der
Europäischen Zentralbank gegen die Schuldenkrise - und sie verstärkt
ihre Forderung nach mehr Durchgriffsrechten europäischer
Institutionen auf die nationalen Haushalte. Dazu wird eine Änderung
der EU-Verträge nötig werden. Wenn die Briten dabei nicht mitmachen
wollen, das hat Merkel gestern ihrem Gesprächspartner David Cameron
erneut verdeutlicht, dann könnte die Euro-Zone auch ohne die übrigen
EU-Staaten vorangehen. Großbritannien steht also vor der Wahl: Will
es den zurzeit oftmals von deutschen Überzeugungen geprägten
europäischen Weg weiter mitgehen - oder wird es sich isolieren?
Besser wäre die erste Variante.
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Datum: 18.11.2011 - 20:40 Uhr
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