Geburtsort des "Löwen von Münster" nach Amsterdamer Vorbild sanieren
ID: 531512
und eine intensivierte Landnutzung fordern ihren Tribut - auch von
historischen Baudenkmälern. Wasserspiegel sinken, Holzgründungen
fallen trocken, zersetzen sich - ihre Existenz ist in Gefahr! Mit
einem in Deutschland bislang zu wenig bekannten Verfahren nach
Amsterdamer Vorbild soll nun das aus dem frühen 18. Jahrhundert
stammende Mühlengebäude am Kloster Burg Dinklage, dem Geburtsort des
"Löwen von Münster", so saniert werden, dass in ihm zukünftig ein
Seminar- und Ausstellungsraum der Kardinal von Galen Stiftung Platz
finden und an den Widerstand des Bischofs von Münster gegen den
Naziterror erinnern kann. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
unterstützt das Modellprojekt mit 120.000 Euro. Ihr Generalsekretär,
Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, überreichte heute an den
Vorsitzenden der Dinklager Stiftung, Clemens-August Krapp, das
Bewilligungsschreiben.
Brickwedde betonte, menschliche Eingriffe in die historisch
gewachsene Landschaft und insbesondere in die historisch vorliegenden
Gewässerregime hätten in der norddeutschen Tiefebene "zu teilweise
gravierend negativen Folgen für den Erhalt bedeutender
Kulturdenkmäler" geführt. Ein typisches Beispiel für diese
Schadensprozesse sei das Kloster Burg Dinklage. Das unter
Denkmalschutz stehende Ensemble setzt sich in seinen Gebäuden aus
vier mittelalterlichen Wasserburgen zusammen, die im 17. Jahrhundert
in den Besitz der Familie von Galen kamen.
Die Störung des Wasserregimes auch durch den Bau der
Bundesautobahn 1, so ist die Einschätzung der lokalen Behörden, habe
letztendlich den Wasserstand im Umfeld der Burg um über einen Meter
abgesenkt. Schützenhilfe in Dinklage - speziell für das Mühlengebäude
mit seinen bis zu acht Zentimeter breiten Rissen im Außenmauerwerk -
sollen nun "ermutigende Ergebnisse" leisten, die bei der Sanierung
der Amsterdamer Altstadt erzielt worden seien, die ebenfalls in den
letzten Jahrzehnten unter massiven Grundwasserabsenkungen leide.
Dabei seien unter anderem Mikropfähle eingesetzt worden, was bei
minimalem Substanzverlust die Gründung der Gebäude stabilisiert und
schnell Wirkung gezeigt habe.
Die Sanierung in Dinklage werde durch ein Forschungsteam der Jade
Hochschule Oldenburg und die Firma Ingenieurbau Oldenburg begleitet.
Neben den Baugrunduntersuchungen sollen die bereits vorhandenen
Folgen der Grundwasserabsenkung analysiert und die noch zu
erwartenden Auswirkungen prognostiziert werden. Ein begleitendes
Messprogramm des Schadensbildes vor, während und nach den Arbeiten
und schließlich eine wissenschaftliche Auswertung und
Gesamtdokumentation seien Teil des Projektes.
Die Analyse der neuen Möglichkeiten sei insofern von besonderem
Belang, als ähnliche Setzungserscheinungen und Rissbildungen an allen
Gebäuden des Burg-Ensembles zu beobachten seien, so Krapp. Da eine
Instandsetzung mehrerer Gebäudeteile noch bevorstehe, seien
abgesicherte Erkenntnisse von großem exemplarischem Wert. Brickwedde:
"Die Maßnahme, die ein in Deutschland noch immer zu wenig bekanntes
Sanierungsmittel nutzt und dessen Einsatz wissenschaftlich begleitet
und auswertet, kann wichtige wissenschaftliche Grundlagen für
ähnliche Sanierungsaufgaben weit über Dink-lage hinaus bringen."
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Datum: 01.12.2011 - 10:30 Uhr
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Dinklage
Kategorie:
Bau & Immobilien
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