Fischgenuss mit gutem Gewissen / Neuer WWF-Einkaufsratgeber empfiehlt Ostseedorsch, Karpfen und Sprotte / 10 Jahre erfolgreiche Verbraucherinformation im "Fischführer"
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Diese Frage beantwortet die sechste Ausgabe des
WWF-Einkaufsratgebers für Fisch und Meeresfrüchte, die heute
veröffentlicht wurde. Eine gute Wahl sind demnach Dorsch und Hering
aus der östlichen Ostsee, Sprotten aus Nord- und Ostsee sowie Lachs
aus dem Ost-Pazifik. Dagegen sollte man auf Rotbarsch, Schwertfisch,
tropische Garnelen und Aal lieber verzichten. Eine grundsätzliche
Orientierung an der Fischtheke bieten die Umweltsiegel von MSC,
Naturland und Bioland. Wer sich nach diesen Siegeln richtet, kann
zwischen 35 Fischarten wählen. Der WWF Ratgeber bewertet 115
handelsübliche Arten, die nicht aus zertifizierter Quelle erhältlich
sind, nach ökologischen Kriterien wie Bestandsentwicklung und
Fangmethoden. 38 der bewerteten Fischereien und Zuchten gelten
demnach als "Gute Wahl", 61 als "Zweite Wahl", 89 fallen in die
Kategorie "Lieber nicht".
"Die Situation insgesamt ähnelt dem Vorjahr - für Sorgenkinder wie
Nordseekabeljau gibt es keine Entwarnung" sagt Catherine Zucco,
Fischereiexpertin beim WWF. Wo es Veränderungen in der Bewertung
gibt, gehe der Trend meist nach unten. "Immer mehr Fanggebiete müssen
herabgestuft werden, da die befischten Bestände zu stark unter Druck
stehen". In Europa gelten bereits drei von vier kommerziell
genutzten Fischbeständen als überfischt. Der WWF fordert daher von
der laufenden Reform der Europäischen Fischereipolitik einen
entschlossenen Kurswechsel zu einer nachhaltigen und damit
zukunftsfähigen Fischerei.
Beim Konsumenten ist die Problematik mittlerweile angekommen: Neun
von zehn deutschen Verbrauchern verlangen Fisch aus nachhaltigen
Quellen, wie aus einer repräsentativen Umfrage des WWF hervorgeht.
"Wer konsequent Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei
oder Bio-Zucht kauft, hilft dabei, die Meere und ihren natürlichen
Fischreichtum zu schützen. Verantwortungsvoller Fischkonsum schafft
ein Gegengewicht zur Plünderung der Meere", betont Zucco. Jeder
Deutsche konsumiert im Jahr durchschnittlich 15,7 Kilogramm Fisch.
"Da macht es einen großen Unterschied, ob man sich für nachhaltig
gefangenen Fisch entscheidet."
Auch Liebhaber von Krustentieren sollten stärker auf Herkunft und
Fangmethode oder Umweltsiegel achten. Langusten sind oftmals
überfischt und auch die Jagd auf Scampi und Eismeergarnelen ist
problematisch, weil zu viele Jungfische in den Grundschleppnetzen
verenden. Auch die Nordseekrabbe stuft der WWF deswegen als zweite
Wahl ein. Tropische Shrimps ohne Bio-Siegel stammen fast immer aus
umweltschädigender Aquakultur. "Egal ob es um winzige Krabben oder
armlange Hummer geht, es gibt es kaum Krustentiere, die wir noch
ohne Einschränkung zum Verzehr empfehlen können", so
Fischereiexpertin Zucco. Viele Krustentiere zählen zu den
Schlüsselarten im jeweiligen ökologischen Gefüge.
Mit der beliebten Entscheidungshilfe für unterwegs gibt der WWF
dem Verbraucher mittels Ampelsystem eine schnelle Orientierung für
den Restaurantbesuch oder die Fischtheke im Supermarkt. Als erste
deutsche Umweltorganisation veröffentlichte der WWF ab 2001
Verbrauchertipps in Sachen Fisch, damals als Broschüre. Mittlerweile
ist der umfassende Ratgeber für Fisch und Meeresfrüchte als
kostenfreie App für Smartphones und I-Phones verfügbar. Die gedruckte
Kurzversion für die Brieftasche listet Empfehlungen für 60 Arten.
"Egal in welcher Form - der WWF-Fischratgeber ist ein Erfolgsmodell.
Seit zehn Jahren können sich Verbraucher, an der Fischtheke für den
Schutz der Meere stark machen", bilanziert Catherine Zucco. Das
öffentliche Bewusstsein für das Problem der Überfischung sei stark
gewachsen. Neben Konsumenten habe der Ratgeber auch Fischhändler und
Gastronomen in Bewegung gebracht "Nachhaltige Fischerei und Zucht
hat in der Fischbranche einen höheren Stellenwert bekommen. Das ist
ein großer Erfolg, aber es bleibt noch viel zu tun", so Zucco.
Für den WWF Ratgeber wurden Fischbestände und Zuchten mit
Methoden bewertet, die unter dem Dach der Seafood Choices Alliance
von mehreren Umweltverbänden entwickelt worden sind. Berücksichtigt
werden dabei Informationen zum Zustand der Fischbestände sowie zu den
Umweltauswirkungen und dem Management von Fischereien und Zuchten.
Angaben über die Herkunft der Fischarten sind den Informationen
entnommen, die der Handel den Verbrauchern bereit stellt.
Pressekontakt:
Kontakt:
Britta König, Pressestelle WWF Deutschland, Tel. 040-530200-318
Catherine Zucco, WWF-Fischereiexpertin, Tel: 0151 1885 4806
Pressefotos zum Download unter www.wwf.de/presse
Einkaufsratgeber online: www.wwf.de/fisch
Kostenfreier App-Download: http://www.wwf.de/themen/meere-kuesten/fis
cherei-und-fischzucht/jeder-kann-handeln/neu-fischratgeber/mobile/
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Datum: 01.12.2011 - 12:00 Uhr
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