Neue OZ: Kommentar zu Fotografie / Ausstellungen / Krupp
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Im Ruhrgebiet wurde nicht nur Stahl geschmiedet, sondern auch ein
mächtiges Wir-Gefühl. Auch wenn die Fans von Schalke 04 und Borussia
Dortmund der jeweils anderen Mannschaft selbst kleinste Erfolge von
Herzen missgönnen - die harte Arbeit unter Tage oder am Hochofen hat
die Menschen miteinander tief verbunden und eine Identität
geschaffen, die selbst das Ende einer ganzen Industrieepoche
überdauert. Der Ansturm auf die Fotos aus dem Krupp-Archiv belegt
genau das. Mit diesen Bildern hat der ganze Pott sein Familienalbum.
Dieses Faktum erlaubt zwei Lesarten. Die Positive: Das Wir-Gefühl
einer gebeutelten Region ist intakt. Mehr noch. Endlich schauen die
Menschen an der Ruhr selbstbewusst auf ihre eigene Geschichte. Die
Negative: Stahl und Kohle sind passé. Aber es fällt den Menschen
schwer, von hergebrachten Mythen zu lassen. Identität wird zum selbst
gewählten Gefängnis. Im Jahr nach der Kulturhauptstadt "Ruhr 2010"
bleibt die Frage offen, inwieweit Kultur das Selbstgefühl einer
ganzen Metropolregion verändern kann. Die Krupp-Ausstellung liefert
Material für gegensätzliche Antworten. Mehr nicht.
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Datum: 11.12.2011 - 22:00 Uhr
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Kategorie:
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