Eurokrise: Misstrauen regiert
ID: 548689
Eurokrise: Misstrauen regiert
Die Banken sind vorsichtig wie selten: Ihre eintägigen Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) stiegen heute auf rund 453,2 Milliarden Euro, am Dienstag lagen sie noch bei 446,3 Milliarden Euro.
Die Höhe der eintägigen Einlagen bei der EZB ist ein Indiz dafür, in wie weit sich die Finanzinstitute über den Weg trauen. Denn normalerweise geben sich die Banken untereinander Kredite, anstatt die Gelder mit Zinsverlust bei der EZB zu deponieren. Allerdings ist der Zinsverlust bei den aktuell niedrigen Refinanzierungskosten kurzfristig verschmerzbar.
Die Banken geben ihr Geld zudem praktisch dem Absender zurück ? Ende 2011 hatte die EZB über einen Dreijahreskredit fast 500 Milliarden Euro an die Banken der Eurozone ausgeschüttet. Generell bieten solche Mittel den Kreditinstituten ein gewisses Sicherheitspolster, sie beruhigen den Finanzmarkt und führen dazu, dass die Banken diese Gelder wieder zur gegenseitigen Kreditvergabe verwenden ? allein schon aus dem Gewinnstreben der Institute heraus. Die Tatsache, dass die Institute die EZB-Gelder wieder bei der EZB lagern, zeigt nicht nur gegenseitiges Misstrauen, sondern auch, dass die Banken nicht gerade unter akuter Liquiditätsnot leiden.
Die EZB ist nun gefordert, auch darauf zu achten, dass die Banken die momentan gelagerten Gelder später nicht zur übermäßigen Kreditvergabe nutzen, was wiederum zu spekulativen Blasen führen könnte
Daniel Bendel
Telefon: 0221 4981 626
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 04.01.2012 - 15:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 548689
Anzahl Zeichen: 1653
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen
Diese Pressemitteilung wurde bisher 245 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Eurokrise: Misstrauen regiert"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).