Sonntagsbraten für die Mülltonne / WWF-Studie zu Ernährungsgewohnheiten + "Als würden wir die Ernte eines Ackers von der Größe Mecklenburg-Vorpommerns wegwerfen." + "Grüne Woche" startet am Freitag
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Kilogramm Nahrungsmittel auf dem Müll. Eine aktuelle WWF-Studie kommt
zu dem Ergebnis, dass bei Vermeidung dieser unnötigen Verluste
weltweit eine Fläche von über 2,4 Mio. Hektar "gewonnen" werden
könnte. "Derzeit ist es so, als würden wir Mecklenburg-Vorpommern in
einen einzigen, riesigen Acker umwandeln und die eingefahrene Ernte
einfach wegwerfen", verdeutlicht Tanja Dräger de Teran, Referentin
Ernährung beim WWF Deutschland die Ergebnisse der Studie. Weitere 1,8
Millionen Hektar würden nach WWF-Berechnungen frei, wenn jeder
Bundesbürger, wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)
empfohlen, maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche essen würde.
Das entspräche einer Fläche von der Größe Sachsens. Im Durchschnitt
verzehrt jeder Deutsche jedoch fast doppelt so viel Fleisch wie von
Gesundheitsexperten angeraten.
Insgesamt beansprucht Deutschland nach WWF-Angaben für Ernährung
weltweit eine Fläche von 18,8 Mio. Hektar jährlich. Demzufolge machen
der zu hohe Fleischkonsum und die Lebensmittel-Verschwendung mit
zusammengerechnet über vier Millionen Hektar rund 20 Prozent des
deutschen Flächenbedarfs für Nahrungsmittel aus. Vor allem in
Argentinien, Brasilien und anderen Ländern Südamerikas gerieten durch
das deutsche Konsumverhalten wertvolle Ökosysteme unter massiven
Druck, so der WWF. "Die Generation unserer Großeltern hat auch
weniger Fleisch gegessen und Nahrungsmittel nicht einfach auf den
Müll geworfen. Zu diesem Bewusstsein sollten wir zurückkehren - im
Sinne unserer Gesundheit und des Umweltschutzes", fordert Dräger de
Teran.
Obwohl Fleisch nicht einmal zu einem Fünftel zur Welternährung
beitrage, sei die Viehwirtschaft bereits heute der mit Abstand
größte, globale Landnutzer. Derzeit wird rund ein Drittel der
gesamten Landoberfläche unseres Planeten als Weideland oder
Ackerfläche zur Futtermittelproduktion, vor allem Soja, genutzt.
"Würden sich die Deutschen gesünder ernähren und sorgsamer mit
Lebensmittel umgehen, wären wesentlich weniger Sojaimporte nötig -
umgerechnet eine Fläche von ungefähr 700.000 Hektar", sagt Dräger de
Teran. Dies entspräche in etwa dem jährlichen Zuwachs an
Sojaanbauflächen in Brasilien.
Sich "gesund ernähren" bedeute jedoch auch, von einem Lebensmittel
weniger, von anderen Lebensmitteln durchaus mehr zu konsumieren.
Dieses veränderte Essverhalten wurde nach WWF-Angaben in den
Szenarien mit berücksichtigt. So wird beispielsweise eine um 800.000
Hektar größere Anbaufläche für die verstärkte Nachfrage nach Getreide
benötigt. Zum Vergleich: Derzeit beansprucht Deutschland dem WWF
zufolge 8,42 Millionen Hektar, nur um den Fleischkonsum seiner
Bewohner zu sichern. Das entspricht einer Fläche von der Größe
Österreichs.
Pressekontakt:
- Studie und Pressebilder unter www.wwf.de/presse
- Hintergrundinformationen unter www.fleischfrage.wwf.de
- Tanja Dräger de Teran, WWF-Referentin Ernährung, Tel. 030-311777242
Weitere Informationen:
Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland, 030-311 777-425
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Datum: 18.01.2012 - 09:30 Uhr
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Berlin
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Nahrung- und Genussmittel
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