Neue OZ: Kommentar zuÄgypten
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Wenn Außenminister Guido Westerwelle Religionsfreiheit für die
christliche Minderheit der Kopten fordert, mag das als akademische
Debatte erscheinen. Oder als theologisches Geschichtsseminar. Es
klingt nicht gerade so, als müsste das Thema unter den Nägeln
brennen.
Tatsächlich geht es jedoch um eine brandaktuelle Frage, und
Grundpfeiler der möglichen Demokratie Ägyptens. Am Umgang der
muslimischen Mehrheit mit den Kopten zeigt sich die Politik gegenüber
Andersdenkenden allgemein. Religion wird zum Prüfstein für
Rechtsstaatlichkeit. Die aktuellen Konflikte in Ägypten müssen als
Teile einer zusammenhängenden Kette betrachtet werden: Kopten
erhalten nur selten eine Genehmigung für einen Kirchenbau. Frauen
sind im neuen Parlament kaum vertreten, und werden häufig im Gedränge
von Protestzügen sexuell belästigt. Zudem jagen immer wieder
Sondereinheiten der Polizei friedliche politische Demonstranten durch
Kairo.
Seitdem Präsident Husni Mubarak gestürzt wurde, treten all diese
Konflikte heftiger zutage. Erstarken nun radikal-islamische Kräfte
wie die Salafisten, werden diese die Kluften für sich nutzen. Der
Demokratisierungsprozess erlahmt, gewalttätige Übergriffe auf
Minderheiten nehmen zu. Oder das Land besinnt sich auf seine Stärke
aus den Tagen der Revolution, die Gemeinsamkeit. Dann kann Ägypten
zum Vorbild für viele arabische Staaten werden.
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Datum: 30.01.2012 - 22:00 Uhr
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