Neue OZ: Kommentar zu Kultur
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Von Künsten wird gern als Seismografen gesprochen, ganz so, als
seien sie Bewegungsmelder für das schwache Zittern, das dem großen
Beben vorausgeht. Hinter diesem Bild steht allerdings die
Überzeugung, dass die Künste nur Beiwerk sind. Sie taugen bestenfalls
zum Symptom. Wirklich wichtig sind sie offenbar nicht.
Lesen wir an Stand und Zustand der Künste also lediglich ab, was
sich eigentlich auf der Welt abspielt? Nein. Die Sache verhält sich
genau andersherum. Kunst und Kultur sind nicht nur Zeichen für
Veränderung, sie stellen diese Veränderung selbst dar und formen
allzu oft sogar ihren weiteren Verlauf. In der durchgehend
medialisierten Gesellschaft repräsentiert Kultur nicht nur die
Gesellschaft, sie avanciert zu deren zentralem Organ.
Allerdings ist damit nicht mehr die utopische Vorwegnahme
vermeintlich idealer Zustände gemeint. Statt der einen Autobahn ins
Paradies gibt es ein Straßennetz im Hier und Jetzt. Schon das
befreit, von jenen Patentlösungen, die noch nie funktioniert haben.
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Datum: 30.01.2012 - 22:00 Uhr
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