Marco Polo lernt gerade laufen - Die Studios von "MotionWorks" in Halle produzieren Animationsfilme für Interessenten weltweit
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wie "Die drei Freunde" von Helme Heine, oder ein Abenteurer wie Marco
Polo Kinder immer noch in Atem hält, dann ist das für den
Trickfilm-Produzenten Tony Loeser der Stoff, aus dem auch seine
Träume sind. Seine Firma MotionWorks beweist seit fast 15 Jahren
Expertentum auf dem Gebiet der Animation. Die in den Hallenser
Studios produzierten Filme entstehen oft in Koproduktion mit
ausländischen Partnern und haben Interessenten weltweit.
Farbig sind die vorgegebenen Zeitphasen im Produktionsplan von
"Marco Polo" eingetragen. Groß hängt der Plan im Büro der "kreativen
Ökonomen" wie Tony Loeser seine Kollegen bezeichnet. Sie planen eine
Produktion und müssen dann dafür sorgen, dass Zeit und Budget
eingehalten, die Produktionen von MotionWorks fristgemäß fertig
werden. Vor allem, wenn es sich um eine internationale Koproduktion
handelt wie bei "Marco Polo". In Kanada wird am Script geschrieben,
in Luxemburg starten in diesem Monat die Arbeiten an den
3D-Ausführungen für den Hintergrund. Die Iren werden an der Animation
arbeiten. Aber zuerst wird in Halle die Pilotfolge fertig produziert,
die erste von 26 "Halbstündern".
Tony Loeser führt in die Werkstatt von "Marco Polo". Vorbei an
Türen, durch die es in die "Ringelgasse 19" geht, zum "kleinen
Eisbären", zum Kikaninchen oder zu den drei Freunden von "Mullewapp".
Hinter jeder dieser Türen sitzt ein speziell zusammengesetztes Team,
das sich ausschließlich um diesen einen Animationsfilm kümmert.
Animationsfilme entstehen heutzutage meistens am Computer, also auf
dem digitalen Zeichenblock. Die künstlerische Handfertigkeit ist
dennoch aus der Animations-Produktion nicht wegzudenken. Die Bilder
sind nach wie vor Handwerk im wahren Wortsinne. Nur dass dabei ein
elektronischer Stift oder die Computermaus die Helfer sind.
In der Kinderstube von Marco Polo wird emsig gezeichnet. Hier
kommen die Figuren zur Welt, hier nehmen sie Gestalt an, lernen ihre
ersten Laufschritte. Um sich bewegen zu können, werden ihnen
zeichnerisch Gelenke eingesetzt, an denen die Animation ansetzen
kann. Auch die stilbestimmenden Grundlagen werden hier im Studio
recherchiert. In diesem Falle in der Welt zu Lebzeiten von Marco
Polo. Schließlich sollen die Figuren - so wie sie aussehen und wie
sich kleiden - in jene Zeit passen. Auch die Bauten müssen zeitgemäß
sein, ebenso die Alltagsgegenstände. Die recherchierten Vorlagen
werden dann in den Stil der Serie übersetzt. Der richtet sich an
Acht- bis Elfjährige. "Die reisen gemeinsam mit Marco Polo durch
dessen Welt und unternehmen so auch eine faszinierende Abenteuereise
in die Geschichte", sagt Tony Loeser. Also kein Handy im Reisegepäck
von Marco Polo? Loeser schüttelt den Kopf. "Wir sind in unserer
Herangehensweise eher konservativ. Die Serien sollen auch noch in 25
Jahren laufen." Vor allem der grafische Stil der Serie sollte darum
eher zeitlos sein, so Loeser.
Dass dies mit Kinderfilmen funktioniert, beweisen allen voran das
Sandmännchen oder Biene Maja oder natürlich die Disney-Filme. "An der
Erzählstruktur für Kinder hat sich seit Generationen nichts
geändert", weiß der erfahrene Trickfilmproduzent. "Die Dramaturgien
bleiben die gleichen, weil sich auch die Kinder gleichen: Sie sind
neugierig und voller Phantasie, haben Freude an spannend erzählten
Geschichten."
Tony Loeser, 58 Jahre alt und mittlerweile selbst ein Großvater,
hat als Film- und Fernsehrkameramann bei der DEFA an Kinderfilmen
mitgearbeitet und sich nach der Wende mit dem Unternehmen "Ostfilm"
selbständig gemacht. Ab 1998 richtete er auch wegen der
Mitteldeutschen Medienförderung in Leipzig die "Mitteldeutsche
Talentschmiede" ein, gründete gemeinsam mit seiner Kollegin Romy
Roolf die MotionWorks GmbH und ging dann nach Halle - "nicht zuletzt
wegen der Werbung und wegen des starken Engagements einiger Leute aus
Sachsen-Anhalt", so Loeser.
Der Animationsfilm hatte hier bis dato keine Tradition. "Viele
haben über uns geschmunzelt", sagt Tony Loeser. Inzwischen sorgt die
Firma MotionWorks dafür, dass Sachsen-Anhalt, gar die Stadt Halle in
der Filmbranche international wahrgenommen werden. Trickfilme werden
hier technisch wie auch inhaltlich auf hohem Niveau und nach
internationalen Standards produziert. Etliche Fernsehsender sind
Partner.
Die Frage, ob man sich Partner für Koproduktionen via Internet
sucht, verneint Tony Loeser entschieden, dies sei ein
Mensch-zu-Mensch-Geschäft. "Eine Produktion dauert zwischen drei und
fünf Jahre", sagt Loeser. Darum müsse vorher prüfen, wer sich so
lange bindet. "Das ist wie in einer Ehe. Man muss bereit sein, auch
heftige Phasen und teils schwierige Probleme miteinander
durchzustehen. Und: Diese gemeinsame Arbeitszeit ist ja auch die
Lebenszeit eines jeden Einzelnen. Da will man sich doch nicht nur
ärgern."
Tony Loeser sieht seinem Marco Polo-Co-Regisseur Lutz Stützner
über die Schulter. Mehr für das Foto zu diesem Artikel als zur
Kontrolle seiner Arbeit. Stützner ist einer der alten Hasen im
Geschäft des Animationsfilms, aber ganz neu im MotionWorks-Team.
Daneben ist Mitbegründerin Romy Roolf - hier wie auch bei anderen
Projekten die ausführende Produzentin - ein Urgestein im Unternehmen.
Mit solchen erfahrenen Experten in der Stammfamilie kann sich die
Firma auch immer wieder junge Leute holen, um frischen und gesunden
Wind in die Studios zu bringen.
MotionWorks hat derzeit 25 Angestellte und je nach Auftragslage 50
bis 80 freie Mitarbeiter.
An "Marco Polo" arbeiten zur Zeit zwölf Gestalter. Es werden noch
mehr bis zum Ende der Produktionszeit in anderthalb Jahren. Dann wird
"Marco Polo" im Kinderkanal zu sehen sein. Die Serie ist eine ARD/MDR
Co-Produktion.
Autorin: Kathrain Graubaum
Kontakt:
MotionWorks GmbH
Mansfelder Straße 56
06108 Halle/Saale
Tel. 0345/20569
E-Mail: office@motionsworks.eu
www.motionworks.eu
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Datum: 16.02.2012 - 11:47 Uhr
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