Frankfurter Neue Presse: zum Tarifkonflikt am Frankfurter Flughafen:
"Gewerkschaft, bleib bei Deinen Lotsen!"
Kommentar von Panagiotis Koutoumanos
ID: 579664
Fraport in die Knie zu zwingen, ist zunächst geplatzt. Die kleine
Gewerkschaft der Flugsicherung fügt dem großen Flughafen-Betreiber
zwar schmerzhafte Wunden zu. Aber der ist weit davon entfernt, zu
wanken oder gar zu stürzen.
Gemessen an ihrer Ankündigung, den Frankfurter Flughafen lahm
legen zu wollen, ist die GdF damit erstmal gescheitert, findet sie
sich in einer Patt-Situation wieder, in der sie den Tarifkonflikt
nicht gewinnen kann. Kein Wunder also, dass die Gewerkschaft die
Arbeitsniederlegungen vorläufig beendet und an den Verhandlungstisch
zurückkehrt, obwohl Fraport ihre Forderungen nicht erfüllt hat. Da
ist es zunächst auch irrelevant, wie es dem Unternehmen im Detail
gelingt, den Betrieb weitgehend aufrecht zu erhalten, ob
beispielsweise tatsächlich Streikbrecher zum Einsatz zu kommen, die
im Einzelfall unzureichend für ihre Tätigkeit gewappnet sind. Da sich
während der Streiks - gottlob - keine Unfälle auf dem Vorfeld
ereignet haben, steht die GdF bislang als Verlierer in diesem
Konflikt da. Ganz offensichtlich hat die Gewerkschaft die
Widerstandskraft der Fraport ebenso unterschätzt wie die Solidarität
der Lufthansa, aber auch anderer Flughäfen, die den Frankfurter
Kollegen offenbar mit Personal aushelfen.
Die Machtprobe ist damit zwar noch nicht entschieden. Aber
natürlich ist die Verhandlungsposition der Gewerkschaft nun
geschwächt. Die einzige Waffe, die sie noch ins Feld führen könnte,
wäre ein Solidaritätsstreik der Lotsen der Deutschen Flugsicherung.
Aber ob die sich nach ihrem langwierigen Arbeitskampf im vergangenen
Jahr mobilisieren lassen, müsste sich zeigen. Zudem könnte Fraport
versuchen, einen solchen Solidaritätsstreik vor Gericht zu verbieten.
Dem Flughafen in Stuttgart gelang das vor zwei Jahren. Damals
versuchte die GdF dort auch kräftige Gehaltssteigerungen für die
Verkehrsplaner durchzusetzen und scheiterte.
Am Ende wird sich die GdF-Spitze vielleicht eingestehen müssen,
dass das Personal der Vorfeldaufsicht und der Verkehrsplanung eben
doch nicht vergleichbar ist mit Funktionseliten wie Lotsen, Lokführer
oder Piloten - und folgerichtig mit der Vertretung dieses Personals
keine große Streikmacht zu entwickeln ist. Die Konsequenz hieße dann:
entweder doch getrennt für Vorfeldaufsicht und Verkehrsplanung zu
verhandeln oder die Expansionspläne aufzugeben und sich wieder auf
die Vertretung der Lotsen zu beschränken.
Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
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Datum: 22.02.2012 - 18:15 Uhr
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