Neue Mediennutzung braucht neue Geschäftsmodelle / Bain-Medienstudie "Connected devices and se

Neue Mediennutzung braucht neue Geschäftsmodelle / Bain-Medienstudie "Connected devices and services: Reinventing content"

ID: 580949
(ots) -

- Mediennutzung über das Internet gewinnt rapide an Boden
- Nur wenige Verbraucher sind bereit, für Internet-Medieninhalte
zu bezahlen
- Content-Anbieter brauchen neue Geschäftsmodelle
- Videos mit dem größten Verbraucherinteresse, gefolgt von
Videospielen

Weltweit steigt die Verbreitung von Geräten, die mit dem Internet
verbunden sind, rapide - seien es Smart-TVs, Fernsehkonsolen,
Over-the-Top-Boxen oder Tablet-PCs. Parallel dazu wächst auch das
Interesse der Verbraucher an neuen Inhalten auf diesen Geräten, so
das Ergebnis der aktuellen Medienstudie der weltweit tätigen
Managementberatung Bain & Company "Connected devices and services:
Reinventing content". Derzeit ist die Mehrheit der Verbraucher noch
nicht bereit, für Internetinhalte wie Videos, Videospiele,
Live-Entertainment und kulturelle Angebote auch zu bezahlen.
Medienunternehmen und Kultureinrichtungen müssen sich daher für einen
harten Wettbewerb um zusätzliche Verbraucherausgaben wappnen. Um
erfolgreich zu sein, müssen sie neue, attraktive Inhalte und
profitable Geschäftsmodelle entwickeln.

Die von Bain & Company in Europa, USA und Asien durchgeführte
Befragung von mehr als 3.000 Verbrauchern kommt zu dem Schluss, dass
die neuen Medien zwar auf große Verbraucherbegeisterung stoßen, aber
nur ein begrenztes zusätzliches Gewinnpotenzial für Unternehmen
bieten - solange nicht völlig neue und innovative Möglichkeiten für
das Erleben von Inhalten entwickelt werden.

Nach Einschätzung von Bain werden die größten Veränderungen beim
Konsum von internetfähigen Inhalten im Videobereich stattfinden. Die
Hälfte der Befragten in den USA und in Europa gibt an, sich künftig
bei der Suche nach Videos auf Suchmaschinen zu verlassen, während ein
Drittel dafür das Netzwerk eigener Freunde nutzt. Die zunehmend


bessere Internetverbindung der Verbraucher wird auch die Entwicklung
neuer Kurzformate beschleunigen - so genannte Webisodes. Diese von
Amateuren und Profis produzierten Kurzfilme weisen inzwischen
ansehnliche, wenn auch noch begrenzte Online-Nutzerquoten auf. 30 bis
45 Prozent der Befragten in den westlichen Märkten wollen Webisodes
auf ihrem internetfähigen Endgerät anschauen; in Asien sind es rund
drei Viertel.

"Ein Großteil der Verbraucher bekundet Interesse an
Internetvideos", sagt Matthias Budde, Leiter der deutsch/Schweizer
Technologie-, Medien- und Telekommunikations-Praxisgruppe von Bain &
Company. "Das geht vor allem zu Lasten der traditionellen TV-Sender.
Die Menschen tendieren immer mehr dazu, Videos on-demand aus dem
Internet herunterzuladen, statt deren Ausstrahlung im traditionellen
Fernsehen abzuwarten."

Auch Videospiele sind ein fruchtbarer Boden für die Entwicklung
innovativer Onlineangebote. 40 Prozent der Befragten in den
westlichen Märkten nutzen bereits heute eine internetfähige
Spielkonsole oder ein internetfähiges Terminal. Über 60 Prozent der
befragten Gelegenheitsspieler geben an, ihre Spielaktivitäten
intensivieren zu wollen. Ein signifikanter Generationsunterschied
unter den Spielern wird aber wohl bestehen bleiben: Während 60
Prozent der unter 35-Jährigen in Zukunft mehr auf internetfähigen
Geräten spielen wollen, stimmen dieser Einschätzung weniger als 25
Prozent der über 55-Jährigen zu.

Für Kultur und Unterhaltung wie Live-Entertainment oder bildende
Künste gibt es derzeit nur wenige Onlineangebote. Rund zwei Drittel
der westlichen Verbraucher haben in der Befragung großes Interesse an
internetbasierten Kulturangeboten geäußert. Jedoch kann sich weniger
als ein Drittel dieser Gruppe vorstellen, mehr Zeit dafür
aufzuwenden. Viele Live-Vorstellungen im Internet ziehen nur ein
Nischenpublikum an; das begrenzt die Möglichkeiten für profitable
Geschäftsmodelle. So sind drei Viertel derjenigen, die aufgrund von
Web-Inhalten häufigere Museumsbesuche planen, bereits heute
regelmäßige Museumsgänger. Weniger als 18 Prozent der Befragten, die
weder Opern, Museen noch Theater besuchen, würden ihre Meinung
aufgrund von Online-Angeboten ändern. Jedoch wären rund viermal mehr
Befragte bereit, Geld auszugeben für eine Smart Phone- oder
Tablet-Applikation als verbessertem Museums-Audioguide statt für ein
konventionelles Gerät.

"Unsere Studie zeigt, dass die permanente Medienrevolution
unaufhaltsam voranschreitet", so Bain-Partner Budde. "Doch noch
wächst das Ertragspotenzial nicht im gleichen Tempo mit." Die
Ergebnisse der Bain-Studie sowie die gedämpften wirtschaftlichen
Aussichten lassen ein baldiges Wachstum des Marktes unwahrscheinlich
erscheinen. Höhere Einnahmen sind weder durch steigende Werbeausgaben
der Industrie noch durch zunehmende Nutzungsbeiträge der Verbraucher
zu erwarten. Die augenblicklich zu beobachtenden Strategien der
verschiedenen Anbieter deuten auf eine höhere Diversifizierung der
Einnahmen in der Zukunft hin, mit Kombinationen aus Werbung, festen
Gebühren, flexiblen Nutzungsentgelten und hybriden
"freemium"-Modellen.

"Sicher scheint derzeit, dass die künftige Medienlandschaft sehr
viel stärker von der Nachfrage der Verbraucher getrieben werden
wird," sagt Matthias Budde. "Wie der Wettbewerb um die
Verbrauchergunst zwischen Content-Portalen, neuen Marktteilnehmern
und etablierten Betreibern ausgeht, ist noch offen. Die nationale
Regulierung wird möglicherweise sehr verschiedene Strukturen in
unterschiedlichen Ländern schaffen. Auf jeden Fall werden die
erfolgreichen Unternehmen drei Attribute gemeinsam haben: attraktive
Inhalte, intuitive Bedienung und eine emotionale Nutzererfahrung."



Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Karlsplatz 1, 80335 München
Tel: +49 89 5123 1246, E-Mail: leila.kunstmann@bain.com

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Datum: 24.02.2012 - 09:20 Uhr
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