Südwest Presse: Kommentar zur KOALITION
ID: 584038
Erst kündigt ihr die FDP bei der Kür des künftigen Bundespräsidenten
die Gefolgschaft, dann weicht der CSU-Innenminister vom
Regierungskurs zur Griechenland-Hilfe ab, schließlich verfehlt die
Koalition zum ersten Mal die Kanzlermehrheit bei einer wichtigen
Abstimmung. Und einen Tag darauf folgt noch der Rüffel aus Karlsruhe
für den Geheimausschuss des Bundestages zur Euro-Rettung. Das nennt
man wohl eine veritable Serie schmerzlicher Schlappen. Dennoch wäre
es verfrüht, nun das baldige Ende von Schwarz-Gelb zu verkünden. Das
Bündnis zeigt Risse, wohl wahr, auch die Autorität der
Bundeskanzlerin hat erkennbar gelitten. Der Vorrat an
Gemeinsamkeiten, gleichsam der Kitt jeder Koalition, ist
überschaubar, die Akteure - einschließlich der Chefin - wirken
erschöpft. Trotzdem werden sich Union und FDP zusammenraufen, denn
was eine vorgezogene Neuwahl bringen würde, ist für beide Seiten nur
schwer kalkulierbar. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts
freilich macht das Regieren für Angela Merkel noch ein bisschen
problematischer. Sie muss öfter, als ihr lieb sein kann, ausreichende
Mehrheiten für höchst unpopuläre Maßnahmen zum Euro-Rettungsschirm
organisieren. Das ist gut für die parlamentarische Demokratie, aber
mit erheblichen Risiken behaftet für eine Regierungschefin, deren
Rückhalt im eigenen Lager bröckelt.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 28.02.2012 - 20:12 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 584038
Anzahl Zeichen: 1648
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Ulm
Kategorie:
Innenpolitik
Diese Pressemitteilung wurde bisher 198 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Südwest Presse: Kommentar zur KOALITION"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Südwest Presse (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).