ZDF-Magazin "WISO": Massiver Interessenskonflikt bei Bergbauschäden / Sachverständige ar

ZDF-Magazin "WISO": Massiver Interessenskonflikt bei Bergbauschäden / Sachverständige arbeiten oft im Auftrag der Bergbaukonzerne

ID: 592484
(ots) - Allein in Nordrhein-Westfalen melden sich jedes Jahr
über 30 000 Immobilienbesitzer, deren Häuser aufgrund von Bergbau
Schäden und Risse bekommen haben. Das ZDF-Magazin "WISO" zeigt am
Montag, 12. März 2012, 19.25 Uhr, dass die begutachtenden
Sachverständigen (Markscheider) einem massiven Interessenskonflikt
ausgesetzt sind.

Unterirdischer Kohleabbau kann zu Absenkungen des Bodens führen,
die Folge sind Mauerrisse. Als Beweis, dass die Schäden durch Bergbau
verursacht worden sind, dienen Grubenkarten, die Markscheidern
erstellt werden.

Bergbaukonzerne wie die Ruhrkohle AG sind verpflichtet, ihren
Abbau ständig zu dokumentieren - eine Aufgabe für Markscheider, die
für ihre Arbeit von den Konzernen bezahlt werden. Dennoch genießen
ihre Dokumente "öffentlichen Glauben", sie sind quasi beglaubigte
Urkunden. In einer Auseinandersetzung um Entschädigungen für
Bergbauschäden sind diese Grubenkarten oft die einzige Grundlage.

Diese Sachverständigentätigkeit soll per Gesetz "weisungsfrei"
sein, wird aber von den Schadensverursachern bezahlt. Der Präsident
der Ingenieurkammer Nordrhein-Westfalen, Heinrich Boekamk, kritisiert
den Zustand: "Ein Sachverständiger kann sich im Interessenumfeld
seines Arbeitgebers nicht erlauben, gegen diesen zu arbeiten, selbst
wenn Sachen nicht stimmen. Ein Sachverständiger muss absolute
Unabhängigkeit genießen." Die zuständige Aufsichtsbehörde sieht sich
nicht in der Pflicht, die Arbeit der Markscheider zu überwachen: "Die
Behörde kann zwar eingreifen, wenn ein Markscheider grob fahrlässig
handelt, in seiner eigentlichen Arbeit als Sachverständiger aber ist
er weisungsfrei", sagt Behördensprecher Andreas Nörthen.

Harsche Kritik an der mangelnden Aufsicht kommt von Josef
Hovenjürgen, CDU-Fraktionsvize im Düsseldorfer Landtag. Das Thema


kommt jetzt in den zuständigen Ausschuss des Parlaments.



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Datum: 09.03.2012 - 16:06 Uhr
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