WAZ: VW schert aus. Kommentar von Stefan Schulte
ID: 600841
gerne und meist aus leidlich plumpen Neidreflexen. Zu schön, dass die
Debatte über das Rekordsalär von VW-Chef Winterkorn mehr Tiefe hat.
Denn die meisten Konzerne haben auf die Krise reagiert. Seit 2011
zahlen sie höhere Festgehälter und weniger Boni, um die
Risikobereitschaft im Rahmen zu halten. So hat Daimler-Chef Zetsche
weniger verdient, obwohl auch er Rekordgewinne erzielte. Ähnlich
erging es Siemens-Chef Löscher und Linde-Chef Reitzle. Dass mit VW
ausgerechnet ein teilstaatlicher und von der stärksten Gewerkschaft
kontrollierter Konzern aus diesem neuen Konsens ausschert, ist
grotesk. VW hat die Vorstandsgehälter auf 70 Millionen Euro
verdoppelt, in Winterkorns 17 Millionen stecken elf Millionen an
Boni. Dagegen haben sich auch die Aufsichtsräte der IG Metall
zumindest nicht hörbar gewehrt. Deren Chef Huber erhält als Aufseher
bei VW und Siemens auch 900000 Euro. Die behält er zwar nicht für
sich, aber für die Gewerkschaft. Die Frage muss erlaubt sein, ob
Aufsichtsräte mit derlei Tantiemen unbefangen über die Höhe der
Managergehälter entscheiden können. Dass ein Genosse der SPD sie
stellt, hat was.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.03.2012 - 19:26 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 600841
Anzahl Zeichen: 1476
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Essen
Kategorie:
Wirtschaft (allg.)
Diese Pressemitteilung wurde bisher 164 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"WAZ: VW schert aus. Kommentar von Stefan Schulte"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).