Südwest Presse: Kommentar zu Organspende, Ausgabe vom 23.03.2012
ID: 601855
Ausgabe vom 23.03.2012 Kann man die Bürger zum Nachdenken
verpflichten? Der Bundestag wagt dieses Experiment bei der
Organspende. Alle zwei Jahre sollen sie sich entscheiden, ob sie im
Fall ihres Hirntodes intakte Organe und Gewebe anderen Menschen
überlassen. Sie können sich weiterhin frei entscheiden, müssen einer
Entnahme nicht widersprechen wie in anderen Ländern. Die Reform wahrt
also die Freiheit zur Organspende, will aber die Bereitschaft dafür
erhöhen. Aufklärung ist deshalb die einzige Möglichkeit, dieses Ziel
zu erreichen. Es kommt daher auf die Informationen an, die mit dem
Spenderausweis den Bürgern zugesandt werden. Sie sollten alle
Sachverhalte so nüchtern und wahrheitsgemäß wie möglich darstellen -
vom Sterbeprozess und dem anderen Zeitpunkt, von einem Angehörigen
Abschied zu nehmen, über das Feststellen und die Besonderheiten des
Hirntodes bis hin zur Organentnahme. Sie müssen sehr sachlich
aufzeigen, aus welcher Lage sich ein Kranker befreien kann, wenn er
ein gesundes Organ erhält. Dann, nur dann könnte sich die emotional
vorgetragene Hoffnung vieler Abgeordneter erfüllen, dass Menschen
sich am Lebensende selbstlos verhalten und aus Nächstenliebe handeln.
Völlig rational denkenden oder sehr religiösen Menschen mag der
Entschluss leichter fallen. Andere müssen von einem Verfahren, das
ökonomische Hintergedanken auszuschließen hat, erst überzeugt werden.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
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Datum: 22.03.2012 - 19:04 Uhr
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