Rheinische Post: Rote Karte für Grass
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Israels Außenpolitik darf natürlich kritisiert werden, und wer
dies tut, ist noch längst kein Antisemit. Dieses Recht der Kritik
gehört zu den Fundamenten jeder Demokratie - auch der der Deutschen.
Israels Regierung - in welcher politischen Zusammensetzung auch immer
- muss das aushalten. Doch Israel hat einen Anspruch auf faire
Kritik. Wer sie verweigert und in Vorurteile, Unwahrheiten und
Verfälschungen von Fakten abgleitet, darf sich nicht über harsche
Reaktionen wundern. Günter Grass hat massiv überzogen. Es steht nicht
die sprachliche oder kompositorische Qualität seines Elaborats zur
Diskussion, sondern der Inhalt. Er verdreht politische Sachverhalte
und stempelt Israel zur Bedrohung des Weltfriedens. Israel sperrt für
diese Stimme der Unwahrheit die Grenzen. Doch der Schritt zeugt nicht
von Souveränität. Grass vertritt sich selbst, er spricht und schreibt
nicht für Deutschland. Insofern ist Israels Reaktion falsch. Grass
hat seine Unkenntnis der nahöstlichen politischen Verhältnisse
offengelegt. Seine Analysefähigkeit ist erschreckend dürftig. In
Deutschland geht die SPD auf Distanz. Viele Genossen wollen keine
Wahlkampfhilfe mehr von Grass. Das ist die eigentliche Rote Karte.
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Datum: 09.04.2012 - 20:36 Uhr
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