Trierischer Volksfreund: Gesine Lötzsch tritt als Linken-Parteivorsitzende zurück - Kommentar, Trierischer Volksfreund, 12.04.2012
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aus familiären Gründen kürzer treten. Ein Denkmal wird die
Linkspartei trotzdem nicht für ihre nunmehr Ex-Vorsitzende Gesine
Lötzsch errichten. Im Gegenteil. Das politische Geschäft ist
gnadenlos. Und so mögen viele ihren Rückzug vom Co-Chefsessel als
Erleichterung empfunden haben. Schließlich hat die Linke allerhand
Probleme am Hals.
Innerparteiliche Grabenkämpfe, Mitgliederschwund, empfindliche
Wahlniederlagen und natürlich die Führungsdiskussion. Lötzsch war nie
die Lösung, sondern immer ein Teil der Probleme.
Unter wahltaktischen Gesichtspunkten kommt ihr Abgang sicher zu
einem ungünstigen Zeitpunkt. Bei den bevorstehenden Voten in
Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen muss die Linke um ihren
Wiedereinzug in die Parlamente bangen. Mit der nun unweigerlich neu
aufflammenden Personaldiskussion dürfte sich der allgemeine Eindruck
erhärten, dass die Linke der Selbstbeschäftigung den Vorzug gibt,
anstatt sich mit realistischen Konzepten um die Sorgen und Nöte
vieler Menschen zu kümmern. Wer soll so eine Partei wählen? Zumal der
Protest inzwischen auch in der Piratenpartei eine feste Burg hat.
Auch dieser Umstand macht die Linke nach derzeitigem Stand eher zu
einem Auslaufmodell.
Nur ein Politiker könnte ihren Bedeutungsschwund aufhalten: Oskar
Lafontaine. Genau darin liegt allerdings auch die Tragik der
Linkspartei: Weil sich revolutionäre Spinner, Marxisten,
Altkommunisten und Pragmatiker unversöhnlich gegenüber stehen, ist
ein Generationswechsel an der Parteispitze kaum in Sicht. Mit seiner
Prominenz mag Lafontaine diesen Makel überdecken. Aber nachhaltig
geholfen ist den Linken damit nicht.
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Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de
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Datum: 11.04.2012 - 19:02 Uhr
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