Neue OZ: Kommentar zu Museen / Wissenschaft
ID: 622819
Wenige Bilder, kaum Besucher, Stille im Ausstellungsraum: Martin
Tröndles Vision von der Zukunft der Museen muss provozieren. Der
Kulturwissenschaftler fordert Besucher heraus, die den Kitzel des
Kulturevents verlangen, er düpiert Kuratoren, welche die Jagd nach
Leihgaben wie einen Sport betreiben. Und schließlich nervt er
Kulturpolitiker, die Museen so wie andere Kultureinrichtungen nur
über Kennzahlen wahrnehmen können. Das stille Museum, wer soll das
akzeptieren?
Tröndles Denkansatz bricht mit einem Eventtrubel, der gerade in
Kunstmuseen längst als wünschenswerter Normalfall inszeniert wird.
Damit öffnet er Räume für ein neues Denken. Wahrnehmung wieder
öffnen, der Kunst Raum geben: Das lockt, und das befreit vom
Erwartungsdruck der Besucherrekorde. Allerdings hat der
Wissenschaftler nur Körperströme gemessen, aber offenbar nicht nach
Erwartungen und Motiven der Besucher gefragt. Tröndle will mit
vordergründigem Effizienzdenken in der Kultur brechen und wendet
selbst doch nur abstrakte Messmethoden an. Wo bleibt der einzelne
Besucher mit seinen Gedanken? Und was ist mit der Kunst? Die aktuelle
Studie folgt einer Logik der Optimierung. Mehr nicht. Die Sehnsucht
nach der Stille für das Kunsterlebnis bleibt. Immerhin.
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Datum: 23.04.2012 - 22:00 Uhr
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Kategorie:
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