Neue OZ: Kommentar zu Tarife / Chemie
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Zähe Verhandlungen in der Chemieindustrie, neue Warnstreiks in der
Metall- und Elektroindustrie: In den großen Tarifauseinandersetzungen
ist immer noch kein Durchbruch abzusehen. Begleitmusik aus der
Politik macht die Verhandlungen nicht eben einfacher. Dabei ist die
Ausgangslage schon schwierig genug. Die Gewerkschaften verweisen auf
Gewinnsprünge in jüngster Vergangenheit. Die Arbeitgeber warnen
dagegen, die Unternehmen seien gerade erst aus der Krise
herausgekommen und dürften nicht überlastet werden. All das bietet
Stoff für viele Gespräche.
Hinzu kommt nun ein quasi internationaler Verteilungsansatz.
Finanzminister Schäuble plädiert für höhere Löhne in Deutschland, um
so Ungleichgewichte zwischen EU-Staaten auszugleichen. Das ist eine
höchst fragwürdige Einmischung. Es stimmt zwar, dass die
Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre den Deutschen
Wettbewerbsvorteile verschafft hat und andere Länder zurückgeblieben
sind. Doch daran etwas zu ändern ist nicht Sache der hiesigen
Tarifparteien, sondern der EU-Staaten. Sie selbst müssen ihren
Reformstau in Politik und Wirtschaft auflösen, wenn sie wieder
aufholen wollen. Über Löhne und Gehälter in Deutschland sollten
dagegen weiter allein Gewerkschaften und Arbeitgeber verhandeln, die
am besten wissen, was machbar ist, und was nicht.
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Datum: 07.05.2012 - 22:00 Uhr
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