"London Calling" - Pure Provokation: ARD und ZDF verlieren jedes Maß bei angekündigter Online-Olympiaberichterstattung
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fragwürdig hat der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V.
(VPRT) die von ARD und ZDF im Wechsel geplante
Onlineberichterstattung zu den Olympischen Spielen kritisiert. Die
Rundfunkanstalten hatten vergangene Woche angekündigt, nicht nur in
ihren Hauptprogrammen und auf den zugehörigen Internetplattformen,
sondern darüber hinaus in bis zu sechs parallelen Livestreams rund
900 Stunden über Olympia im Internet berichten zu wollen.
VPRT-Präsident Jürgen Doetz kommentierte die Ankündigung: "Die
Pläne von ARD und ZDF zeigen erneut, mit welcher Maßlosigkeit die
Anstalten ihren Sportinformations- und Telemedienauftrag
interpretieren. Als digitales Überlaufbecken fungieren jetzt nicht
mehr wie in der Vergangenheit die Digitalkanäle. Stattdessen werden
einfach neue Angebote bzw. Programme im Internet lanciert. Hier kann
es nicht einfach heißen: 'London Calling'. Vielmehr ist das Vorhaben
von ARD und ZDF eine pure Provokation der Rechtsaufsicht." Zum einen
stellt sich die Frage nach einer (wenn auch nur temporären)
Überschreitung der zulässigen Anzahl von Fernsehprogrammen, sofern
die kommentierten Olympia-Spartenkanäle bei linearer Ausstrahlung die
Kriterien eines Rundfunkprogramms erfüllen. Zum anderen haben die
sechs ausschließlich im Internet zu verbreitenden Web-Channels keinen
eigenen Drei-Stufen-Test durchlaufen. Nach Auffassung der privaten
Fernsehveranstalter können die auf Basis der zurückliegenden
Drei-Stufen-Tests verabschiedeten Telemedienkonzepte das neue
Sportangebot im vorgesehenen Umfang von 900 Stunden nicht ohne
Weiteres legitimieren. Hierin wird lediglich pauschal erwähnt, dass
auf sportschau.de und sport.zdf.de Live-Streams und
Video-on-Demand-Angebote zu Sportereignissen angeboten werden können.
Zudem sind Abrufangebote der Anstalten zu Großereignissen wie Olympia
klar auf 24 Stunden beschränkt. Die angekündigte Bereitstellung von
Highlight-Videos auch Tage später auf sportschau.de/olympia oder
sport.zdf.de verträgt sich damit nicht. Die gesamte Diskussion zu den
Drei-Stufen-Tests der letzten Jahre und der damit verbundene
medienpolitische Gestaltungswille würden konterkariert, wenn die
Medienpolitik ARD und ZDF jetzt dieses neuerliche Onlinevorhaben
ungeprüft durchgehen lassen würde. Damit wäre die Ineffizienz des
Drei-Stufen-Tests ein weiteres Mal untermauert, so VPRT-Präsident
Jürgen Doetz.
"Zumindest in einem Punkt hat die Ankündigung ein wenig Aufschluss
gegeben, nämlich bei den Kosten. Nun ist für jeden nachvollziehbar,
warum trotz der Reduzierung des Personalaufwandes von 700 auf 480
Mitarbeiter im Vergleich zu den letzten Olympischen Spielen diese
2012 trotzdem wieder mit je 10 Millionen Euro bei ARD und ZDF zu
Buche schlagen: Die bei den Personalkosten erzielten Einsparungen
scheinen nunmehr in die Produktions- und Technikkosten für neue
Angebote zu fließen."
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Datum: 15.05.2012 - 09:53 Uhr
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