Energiewende: Netze dürfen nicht zum "Flaschenhals" werden - Bauindustrie bietet Unterstützung beim Netzausbau an
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Projektentwicklungs-, Projektmanagement- und
Projektfinanzierungskompetenz in den Ausbau der
Energieübertragungsnetze in Deutschland einbringen. Das kündigte
heute in Berlin der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer in seiner
Jahrespressekonferenz anlässlich des Tages der Deutschen Bauindustrie
an. Ob ein solches Engagement zustande komme, hänge aber wesentlich
von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, z.B. von der Frage der
Haftungsbegrenzung, der Verzinsung des Eigenkapitals und der
zeitnahen Refinanzierung der Investitionen. Bauer begrüßte es deshalb
ausdrücklich, dass das Bundeswirtschaftsministerium derzeit über die
Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine
zukunftsfähige Energieinfrastruktur nachdenke.
Jede Energiewende beginne jedoch mit der energetischen Sanierung
im Gebäudebestand, stellte Bauer fest. Mit der Auflage des
CO2-Gebäudesanierungsprogramms habe die Bundesregierung diese
Herausforderung schon frühzeitig angenommen. Bei einer
Realisierungsquote von jährlich weniger als 1 % des Wohnungsbestandes
sei das Ergebnis jedoch noch nicht befriedigend. Neue Akzente müssten
gesetzt werden, z.B. mit der steuerlichen Förderung der energetischen
Sanierung von Wohneigentum. Bauer forderte deshalb Bund und Länder
auf, den Verteilungsstreit über die haushalterischen Lasten der
Förderung im Bundesrat endlich aufzugeben. Bauer: "Eine Entscheidung
ist längst überfällig".
Auch eine Energiewende brauche aber Zeit, ergänzte Bauer. Eine
sichere Energieversorgung komme deshalb bis auf weiteres nicht ohne
einen intelligenten Mix aus erneuerbaren und konventionellen Energien
aus. Bauer forderte deshalb die Bundesregierung auf, die
Modernisierung der bestehenden konventionellen Kraftwerke und den
Zubau neuer leistungsfähiger Gaskraftwerke nicht aus den Augen zu
verlieren. Für die Investoren müsse sich der Bau neuer Kraftwerke
aber auch lohnen. Das wäre allerdings nicht der Fall, wenn die neuen
Kraftwerke aufgrund des Vorrangs von Sonnen- und Windenergie nach
wenigen Jahren wieder vom Netz genommen werden müssten. Bauer: "Der
Bund muss die drohende Investitionsblockade verhindern."
Der Erfolg der Energiewende sei eng verbunden mit dem Aufbau
leistungsfähiger Offshore Windparks in Nord- und Ostsee, glaubt
Bauer. Bis 2020 müssten nach den Plänen der Bundesregierung 10.000
Megawatt Offshore-Windanlagen installiert werden. Dafür seien
Investitionen von 35 bis 40 Mrd. Euro erforderlich. Die deutsche
Bauindustrie sei schon heute ein wichtiger "Player" auf allen
europäischen Offshore-Windmärkten, sei es als Produzent von
Komponenten für die Gründungsbauwerke, in der Offshore-Logistik oder
bei der Gründung der Offshore-Windräder. Bauer: "Die Bauindustrie
muss hier ihr Licht keineswegs unter den Scheffel stellen: Immerhin
30 bis 40 % der Investitionskosten entfallen allein auf die
Gründung."
Die Energiewende könne aber nur mit und nicht gegen den Bürger
bewältigt werden, ist Bauer überzeugt. Teile der Bevölkerung stünden
inzwischen großen Infrastrukturvorhaben kritisch gegenüber. Diese
Skepsis sei nur dann zu überwinden, wenn dem wachsenden Bedürfnis der
Bevölkerung nach mehr Beteiligung und mehr Transparenz Rechnung
getragen werde, sei es im Rahmen von Vorerörterungsterminen, durch
Mediationsverfahren oder in Planungsdialogen.
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Datum: 23.05.2012 - 12:00 Uhr
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