18. Theaterfestival Bukarest öffnete neue Wege - Künstlerische Leiterin Cristina Modreanu lieferte perfekten Einstand
Seit 18 Jahren zeigt das Theaterfestival Bukarest das Beste der rumänischen Bühnen klassischer und zeitgenössischer Provenienz stets im Zusammenhang mit Treffen von Regisseuren und Theaterkompanien. Seit mehreren Jahren nun erwuchs daraus zunehmend eine internationale Begegnung, die in 2008 unter der künstlerischen Leitung von Cristina Modreanu (s. Foto) zu einem wesentlichen Bestandteil des Festivals geworden ist.

(firmenpresse) - (von Dieter Topp) Deutliche Ausweitung von Programm und Inhalten bestand zum einem in Bezug auf die Arbeit mit klassischen Autoren und besonders im gelungenen Versuch, Wechselwirkung zwischen rumänischem, europäischem und internationalem Theater der Gegenwart im neuen EU-Mitgliedsland zu initiieren.
“Dazu gehören Vorstellungen in traditioneller Form, Installationen, Kollektiv-Produktionen, Expert’s Theater, Spiel ohne Worte, kurz gesagt post-dramatisches Theater“, erläutert die Direktorin ihr Konzept. „Wir regen ein Treffen mit dem Drama auf der großen Bühne genauso an wie Kommunikation mit dem Underground Theater. Hinzu kommt Tanz in seiner radikalsten Form bis hin zum Theaterlabor in Gestalt von Workshops. Und ich forciere die persönliche Begegnung mit Regisseuren, Darstellern und Theoretikern in Diskussionsrunden, darüber hinaus die Vorstellung neuer Literatur, ein spezielles Festival-Magazin und eine attraktive bilinguale Website mit Bild- und Video-Beispielen“, so Modreanu weiter.
Das bilinguale Erfolgsrezept
der diesjährigen Festivalausgabe ging ganz deutlich in den beiden Präsentationen des Staatstheaters Timisoara (Transsylvanie/Siebenürgen) auf. Wohl vor dem Hintergrund der Nominierung zum KulturPreis Europa 2009 zeigten sich die Verantwortlichen diesem neuen Weg verpflichtet, Theater über die Grenzen ihrer 400 Jahre währenden und funktionierenden multi-kulti Region von Rumänien nach außen zu transportieren. Die beiden Inszenierungen „Krankheit der Familie M“ in der Inszenierung des kommenden Preisträgers Radu Afrim und das Stück „69“, Regie Alexandra Badea, fanden durch englische Synchron-Übersetzung via Headset besondere Aufmerksamkeit und letztlich begeisterte Aufnahme beim ausländischen Publikum.
Theater als Spiegel einer sich stets ändernden Welt
innovativ und provokativ in unterschiedlichsten Facetten in Bukarest zu erfahren, auch um Rumänien in Bezug auf Europa in ein neues Licht zu setzen, war eines der Ziele in der ersten Festival-Ausgabe der neuen künstlerischen Leiterin. Und das ist Cristina Modreanu gelungen. Man darf auf die kommenden beiden Theaterfestivals neugierig sein, die Latte hat sie selber hoch angelegt.
Beim (inter)nationalen Theaterfestival trafen in Bukarest die unterschiedlichsten Anschauungswelten aufeinander, der ständige Versuch, sich trotz der Rolle eines Staatstheaters, europäisch und international zu beweisen, auch oder gerade wegen sehr konservativer gesellschaftlicher Einstellungen, geprägt durch den tief verankerten Einfluss der reaktionär orthodoxen Kirche des Landes. Und hier liegen die gesellschaftspolitische Aufgabe von Festival und rumänischem Theater, eine äußerst schmale Gradwanderung im Binnenverhältnis einerseits und der internationalen Dimension zum anderen.
So standen hier Themen, wie „Der rumänische Komplex“ der talentierten Schriftstellerin Mihaela Michailov, die leider von Alexandra Badea eher melodramatisch inszenierte Auseinandersetzung mit der Revolution von 1989 neben Barry Giffords "Hotel Room“ eigentlich eine dreiteilige Mini-Serie für den US-Fernsehsender HBO, in der amüsanten Inszenierung des renommierten Oden-Theaters neben Jean-Luc Lagarce’s „IT’s only the end of the world“ wieder von Radu Afrim inszeniert, dessen Qualitäten im Ausland mehr und mehr Beachtung finden, neben Skakespeare’s „König Edward III“ des Staatstheaters und einem lautstark und top designten „Hamlet“ des Theaters Sibiu unter der Regie von Radu-Alexandru Nica und „Macbeth“ vom Theater Iasi neben Tschechows „Schwarzer Mönch“ des internationalen Festival-Renners New Generation Theater mit Sergey Makovetsky in hochkarätig besetzen Hauptrolle.
Karl Marx „Das Kapital, Erster Band“
stand als besondere deutsche Aktion der Truppe Rimini Protokoll auf dem Festivalplan als ultrapolitisches Diskussionshighlight neben Produktionen aus Frankreich, England, Lettland, Russland, und immer lockten aufregend gelungene Produktionen der Newcomer Cristian Ban, Alexandru Eugen Gyemant, Zlán Zakariás, Alexander Lustig, Elena Morar und Razvan Muresan, deren Namen im Westen die verdiente Aufmerksamkeit erregen sollten.
INDIE Nights, die direkte Konfrontation
zwischen Theater und Gesellschaft, fanden bei Cristina Modreanu ein Feld neuer Beachtung eingeräumt. Hier agiert die rumänische Theaterszene innovativ, progressiv, aggressiv und direkt am Pulsschlag der gesellschaft. Unbedingt nennens- und merkenswert die Produktionen des Garagentheaters Timisoara und Green Hours Bukarest, auch und gerade weil die sehr erfolgreich am Nerv der jungen, scheinbar gut erzogenen und gebildeten, jedoch zumeist hypokritischen rumänischen Jeunesse d’Orée bohren.
Ein Lob für die Festival-Ausgabe 2008, ein Lob für die positive Stimme Rumäniens nach Europa, Bravo an das gesamte Team. Rumänien hat Europa Vieles zusagen. Fazit: Rumänien ist ein farbenreicher Stein im gemeinschaftlich europäischen Mosaik, des können wir uns nach diesem Festival-Besuch sicher sein. Wir warten auf mehr ...
Foto: Florin Biolan
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Datum: 17.11.2008 - 15:44 Uhr
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