Südsudan: 30.000 neu ankommende Flüchtlinge benötigen dringend Zufluchtsort

Südsudan: 30.000 neu ankommende Flüchtlinge benötigen dringend Zufluchtsort

ID: 652023
(ots) - ÄRZTE OHNE GRENZEN appelliert an das
Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), dringend einen
geeigneten Zufluchtsort für die 30.000 neuen Flüchtlinge zu
bestimmen, die in den vergangenen zwei Wochen vom sudanesischen
Bundesstaat Blue Nile über die Grenze in den südsudanesischen
Bundesstaat Upper Nile gekommen sind. Täglich überqueren rund 2.000
Menschen die Grenze. Sie brauchen dringend humanitäre Hilfe. Sie
kommen zu den 70.000 Flüchtlingen hinzu, die bereits vor den Kämpfen
zwischen den sudanesischen Streitkräften und der sudanesischen
Befreiungsbewegung (SPLM-Nord) geflohen sind und sich bereits in der
Gegend niedergelassen haben.

"Wir haben es mit einem echten Notfall zu tun", sagt Patrick
Swartenbroekx, Nothilfekoordinator von ÄRZTE OHNE GRENZEN. "Wir
behandeln die Menschen medizinisch und verteilen 90.000 Liter Wasser
am Tag an ihrem vorübergehenden Aufenthaltsort. Aber die Brunnen
werden am Ende dieser Woche leer sein. Danach wird die Situation
wirklich kritisch."

Seit Dezember beschäftigt die Wasserknappheit in den beiden
Flüchtlingslagern in dieser abgelegenen, kargen Gegend des
Bundesstaates Upper Nile die humanitären Helfer. Das Lager Doro ist
fast voll ausgelastet, und im Lager Jamam haben die Menschen weniger
als sieben Liter Wasser am Tag. Das ist weniger als die Hälfte der
Mindestanforderung in Notfällen. Fast 40 Prozent der Patienten in der
ÄRZTE OHNE GRENZEN-Klinik werden gegen Durchfall behandelt. Ein seit
langem diskutiertes drittes Flüchtlingslager bei Yusuf Batil wird
vorbereitet, bietet derzeit aber nur Wasser für bis zu 4.000
Flüchtlinge. Zu den bestehenden Lagern, die entweder voll sind oder
über zu wenig Wasser verfügen, muss dringend eine Alternative
gefunden werden.

Im Moment versammeln sich die Neuankömmlinge unter Bäumen an einem


Ort namens Rum. Nur wenige haben Fetzen von Plastikplanen zum Schutz.
Seit vergangener Woche versorgt ÄRZTE OHNE GRENZEN die Schwerkranken,
behandelte 214 Patienten gegen Durchfall und 34 Kinder gegen akute
Mangelernährung. Die Flüchtlinge sind erschöpft und haben sich seit
Monaten vor den Kämpfen versteckt. Viele erzählen erschütternde
Geschichten über ihre lange Flucht, die mindestens zwei Wochen und
für viele wesentlich länger dauerte. "Wir sind mit der Familie mehr
als 17 Tage mit sehr wenig Wasser und Nahrung gelaufen", sagt ein
Vater. "Es sind immer noch viele Menschen unterwegs, unter ihnen
viele ältere und schwächere Menschen. Viele von ihnen haben
Durchfall."

"Die Situation entwickelt sich zu einem wahren Alptraumszenario",
sagt Jean-Marc Jacobs, stellvertretender Landeskoordinator von ÄRZTE
OHNE GRENZEN. Seit mehr als drei Monaten haben wir immer wieder
darauf aufmerksam gemacht, dass mehr Wasser benötigt wird und man
sich auf weitere Flüchtlingsströme vorbereiten muss. Nun sind wir in
einer Lage, die sofortiges und wirkungsvolles Handeln von allen
Organisationen erfordert."

ÄRZTE OHNE GRENZEN wird sich um die medizinische Betreuung der
Neuankömmlinge kümmern und für die wenigen Tage, bevor die
Wasservorräte in Rum erschöpft sind, eine Wasser-Notversorgung
aufbauen. In der Zwischenzeit ruft die Organisation das UNHCR und
andere Organisationen im Bezirk Maban dringend auf, für Zehntausende
Flüchtlinge einen geeigneten Ort zu finden und umgehend ausreichend
Wasser bereitzustellen.

Seit November 2011 leistet ÄRZTE OHNE GRENZEN mit mehr als 40
internationalen und 250 lokalen Mitarbeitern Hilfe für die
Flüchtlinge im Bundesstaat Upper Nile.



Pressekontakt:
Fotos und Interviews: Pressestelle, Christiane Winje, 030 700 130
240,
www.aerzte-ohne-grenzen.de

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Datum: 04.06.2012 - 13:14 Uhr
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