Neues Deutschland: Euro-Krise: Spanische Grippe
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dieser komplett aufgespannt ist. Wenn Spanien, worauf Vieles
hindeutet, bald eine mindestens zweistellige Milliardensumme
beantragen wird, ist der permanente Nothilfefonds ESM noch gar nicht
gestartet. Mit Spanien würde erstmals ein wirtschaftliches
Schwergewicht der Eurozone Geld benötigen - die Krise bekäme eine
ganz neue Dimension. Und sollte sich Italien die spanische Grippe
holen, wäre der Schirm endgültig zu klein. Eigentlich müsste die
politische Klasse Europas nun endlich einsehen, dass ihr
Krisenmanagement einfach nicht funktioniert. Wie denn auch? Die
Geldpolitik der EZB setzt auf leicht inflationäre,
wachstumsankurbelnde Maßnahmen, die nationale Finanzpolitik steuert
mit brutalen Kürzungen die Krisenländer in die Rezession und
Deflation. In Spanien hat sich ein Teufelskreis aufgebaut: Die
Sparmaßnahmen zur Finanzierung strauchelnder Sparkassen belasten die
Konjunktur; Arbeitslosigkeit und Firmenpleiten nehmen zu; die
Geldinstitute verzeichnen noch mehr Kreditausfälle. Schon jetzt ist
offiziell fast jeder Vierte arbeitslos und unter jungen Leuten sogar
mehr als jeder Zweite. Mit einem Nothilfeantrag würde die eiserne
Hand der Troika den Sparkurs noch verschärfen. Auch wenn Spanien
selbst für die geplatzte Immobilienblase verantwortlich ist - die
bisherige Ausgestaltung der EU-Währungsunion ließ dem Land kaum einen
anderen Weg. Auch die echte Spanische Grippe 1918/1919 nahm nicht in
Spanien ihren Anfang.
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Datum: 08.06.2012 - 17:10 Uhr
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