WAZ: Schlecker-Frauen zu Erzieherinnen umschulen? Contra-Kommentar von Stefan Schulte
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Berliner Parallel-Universum? 25 000 arbeitslose
Schlecker-Frauen hier, zu wenige Erzieherinnen dort - packen wir sie
in die Kitas und lösen zwei Probleme in einem Abwasch. Funktionierte
das auch im Diesseits, hätten wir längst Vollbeschäftigung und
bräuchten keine Arbeitsminister mehr. Ja, es gibt sicher Arbeitslose,
die perfekte Erzieher abgäben. Darunter wird auch die ein oder andere
Schlecker-Frau sein. Aber was soll sie im Kollektiv dazu befähigen,
unsere Kitas zu retten? Dass sie "lebenserfahrene Frauen" sind? Gibt
es die unter den übrigen 360 000 Arbeitslosen im Einzelhandel
etwa nicht? Es soll sogar lebenserfahrene, arbeitslose Kfz-Mechaniker
geben, wir haben doch zu wenige Männer in den Kitas. Oder meinte die
Frauenministerin das Frausein an sich als Qualifikation für die Kita?
Für unsere Kleinen nur die Besten? Die Idee, Arbeitslose in Kitas und
Altenheime zu stecken, kommt seit Clements Ein-Euro-Jobs etwa dreimal
im Jahr. Gebracht hat sie eine Erkenntnis: Berufe, die zu schlecht
bezahlt und zu gering geschätzt werden, sei es die Erzieherin, die
Altenpflegerin oder Krankenschwester, brauchen vieles, nur keine
Massen-Umschulungen. Schröder und von der Leyen wollten den Beruf der
Erzieherin aufwerten. Nun missbrauchen sie ihn als Auffangbecken für
berufsfremde Arbeitslose. Was soll eine gelernte und passionierte
Erzieherin davon halten?
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Datum: 08.06.2012 - 19:21 Uhr
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