Südwest Presse: KOMMENTAR · OECD-STUDIE
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Die OECD ist sicherlich weit davon entfernt, im nicht enden
wollenden Streit über das geplante Betreuungsgeld in Deutschland
Partei ergreifen zu wollen. Sie liefert keine einseitigen Argumente,
um die ein oder andere Seite anzufüttern, sondern hat einen
objektiven Blick auf die Dinge - auf Grundlage wissenschaftlicher
Arbeit. Und beim Blick nach Norwegen lässt das Ergebnis keinen
Interpretationsspielraum zu: Das Betreuungsgeld wirkt sich nicht nur
nachteilig auf die Bildungskarrieren von Kindern aus, sondern ist
auch ein Integrationshemmnis für junge zugewanderte Mütter. Der Beleg
dafür: Um 15 Prozent ist die Quote der Mirgantenfrauen, die in den
Arbeitsmarkt integriert sind, zurückgegangen. Damit stärkt die OECD
die Kritiker nicht nur in ihrem Argument, dass gerade Kinder aus
benachteiligten Familien durch das Betreuungsgeld von Angeboten
ferngehalten werden, die für ihre Entwicklung wichtig sind. Sie
bringen auch einen Punkt in die Debatte ein, der in Deutschland oft
vergessen wird: die Teilhabe. In Norwegen werden die Rufe nach einer
Abschaffung der Leistung immer lauter. Ebenso in Finnland und
Schweden - zwei weitere Länder mit Erfahrung. Auch wenn die Gesetze
dort nicht 1:1 mit den deutschen Plänen vergleichbar sind, etwa wegen
der unterschiedlichen Leistungshöhe: Schon oft hatte Skandinavien
eine Vorbildfunktion. Diesmal sollte der Erfahrungsschatz des Nordens
Lehrmeister sein.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
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Datum: 11.06.2012 - 19:40 Uhr
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