Unbeachtetes Flüchtlingsdrama in der Wüste / 330.000 Malier brauchen dringend Hilfe
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Flüchtlings- und Dürrekatastrophe gewaltigen Ausmaßes. Kaum beachtet
von der Weltöffentlichkeit wurden bislang 330.000 Malier entwurzelt.
180.000 von ihnen suchten Schutz und Sicherheit in den Nachbarländern
Burkina Faso, Mauretanien und Niger. 150.000 Malier sind Vertriebene
im eigenen Land. Die Malikrise begann Mitte Januar 2012 mit der
Rebellion der Tuareg, die im April den Norden des Landes eroberten
und einen eigenen Staat ausriefen. Zusätzlich zum Bürgerkrieg sind
die Flüchtlinge in der Region von einer schweren Dürre, Wasser- und
Nahrungsmangel betroffen. Insgesamt sind aktuell mehr als 15
Millionen Menschen in Westafrika/Sahel von einer Hungersnot bedroht.
Die in der Sahelzone ohnehin problematische Trinkwasserversorgung
ist für die Mitarbeiter des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR), die
vor allem die Flüchtlinge in Burkina Faso, Mauretanien und Niger mit
dem Notwendigsten ausstatten, eine immense Herausforderung. Die
meisten Flüchtlinge haben gegenwärtig weniger als zehn Liter pro Tag
und Person zur Verfügung, die benötigte Mindestmenge in
Notfallsituationen. Der normale Standard liegt bei 20 Litern pro Tag
und Person. Darüber hinaus muss UNHCR das Wasser über lange Distanzen
in die abgelegenen Flüchtlingslager transportieren, was aufgrund der
hohen Treibstoffpreise und der schlechten Straßenverhältnisse ein
enormer finanzieller und logistischer Aufwand ist.
"Wir haben Brunnen gegraben, von denen einige bereits nach drei
Monaten ausgetrocknet sind - aufgrund der langjährigen Dürre in der
Sahelzone", sagt UNHCR-Sprecher Andrej Mahecic. "Wir wollen weitere
Quellen erschließen, die größere Mengen Wasser einbringen, aber dafür
ist schwere und teure Ausrüstung notwendig, die wir uns aktuell nicht
leisten können." Die UNHCR-Unterstützung für malische Flüchtlinge ist
dramatisch unterfinanziert, Hilfsprogramme sind akut gefährdet: Nur
13 Prozent der benötigten 153,7 Millionen US-Dollar sind bisher
eingetroffen. Und die Lage wird sich noch verschärfen. UNHCR geht
davon aus, dass bis Ende des Jahres rund 440.000 Flüchtlinge aus und
Vertriebene in Mali Hilfe brauchen werden. Aufgrund der
katastrophalen Lage hat die UNO-Flüchtlingshilfe, der Partner von
UNHCR in Deutschland, zu Spenden für malische Flüchtlinge aufgerufen
und der UNHCR-Nothilfe bereits 350.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Flüchtlinge in Westafrika brauchen Ihre Hilfe:
UNO-Flüchtlingshilfe Spendenkonto 2000 88 50 - Sparkasse Köln-Bonn
370 501 98 Stichwort: Nothilfe Westafrika Spenden online unter:
www.uno-fluechtlingshilfe.de
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228 - 62 986 14
kappe@uno-fluechtlingshilfe.de
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Datum: 27.06.2012 - 08:41 Uhr
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