Neue OZ: Kommentar zu Musik / Oper
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Stell Dir vor, es ist Jubiläum, und keiner feiert es. Bei Mozart
und Wagner ist das tatsächlich kein Problem: Beide Komponisten
dominieren die Spielpläne ohnehin: im Jubeljahr, davor, danach.
Daraus abzuleiten, Künstlerjubiläen dezidiert nicht zu feiern, wie
Klaus Zehelein es fordert, hieße, die Mona Lisa mit Höhlenmalereien
zu vergleichen.
Nehmen wir zum Beispiel Händel: Der befand sich im zarten Aufwind,
aber seit dem Jubiläumsjahr 2009 zählt er zu den meistgespielten
Opernkomponisten. Im gleichen Jahr erinnerte sich die Musikwelt an
Joseph Haydn, jenen Komponisten, dessen Name fast jeder kennt, dessen
Musik aber jenseits der deutschen Nationalhymne als Geheimtipp für
Kenner gehandelt wird. Das Jubeljahr stellt ihn in das Licht, in das
der Meister aus Niederösterreich gehört: Aus dem Jubiläum erwächst zu
Unrecht vernachlässigten Komponisten eine Chance.
Eine Wagner-freie Zeit mag durchaus mal heilsam sein: eine Zeit
ohne Weltdeutungsanspruch, ohne klanglichen Bombast, ohne knödelnde
Heldentenöre. Aber auch ohne Tristan-Vorspiel, ohne "Feuerzauber",
ohne "Abendstern". Auch wieder komisch.
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Datum: 28.06.2012 - 22:00 Uhr
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