Neue OZ: Kommentar zu Architektur / Städtebau
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Als "Geschenk von ThyssenKrupp an Berlin" wollte der Vorstand des
Essener Konzerns den geplanten Glaskubus am Schlossplatz verstehen.
Doch die Meinungen der Berliner gingen darüber extrem auseinander,
wie die Internet-Debatten zeigen. Am härtesten dürfte den Stahlriesen
die Moralkeule getroffen haben: Ausgerechnet ein westdeutscher, am
Zweiten Weltkrieg beteiligter Rüstungskonzern wolle sich an einen
zentralen Platz der DDR-Geschichte setzen, heißt es da sinngemäß.
Beißende Kritik kam auch vom Landesdenkmalrat und vom Humboldtforum:
Der Glaskubus verstelle künftig nicht nur das Staatsratsgebäude,
sondern verdränge gleich auch die Geschichte.
Aber bedeutet es nicht gerade mit dieser moralischen
Argumentation, Äpfel mit Birnen zu vergleichen? Nazi-Verbrechen und
DDR-Unrechtstaten lassen sich nun einmal nicht in Schwarz auf der
einen und Weiß auf der anderen Seite zurechtbiegen. Aber vielleicht
wären beide unrühmlichen Geschichtskapitel zu viel für den einen
Schlossplatz gewesen. Der Konzern ThyssenKrupp war jedenfalls weise
genug, sein "Geschenk" an Berlin zurückzuziehen.
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Datum: 04.07.2012 - 22:00 Uhr
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