Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / EZB
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Der Brief der Professoren ist unbequem. Sie sprechen Dinge aus,
die in der Politik kaum jemand hören will. Ob ihre Euro-Thesen
stimmen, weiß keiner, auch nicht sie selbst. Aber die Wissenschaftler
formulieren Risiken und Ängste, die bei Weitem nicht mehr nur in
national oder radikal gesinnten Kreisen zu Hause sind.
Vielleicht beruhen ihre Aussagen eher auf Gefühlen als auf
Tatsachen. Und doch: Wer gegen Gefühle angehen will, merkt rasch,
dass sie ebenfalls einen unverrückbaren Fakt darstellen können, den
es zu akzeptieren gilt. Ein solcher Fakt ist, dass die Anti-Euro- und
Anti-Europa-Gefühle inzwischen aus der Mitte der Gesellschaft kommen.
Gegen sie ist kaum noch anzuregieren. Ifo-Präsident Sinn etwa wurden
zu Beginn der Krise wegen seiner radikalen Warnungen noch Unfähigkeit
und Fälschungen vorgeworfen. Inzwischen sind es seine Kritiker, die
mit dem Rücken zur Wand stehen und ein Problem mit ihrer
Glaubwürdigkeit haben. Nicht einmal die EZB mag noch den Eindruck
erwecken, mit einer radikalen Zinssenkung einen Wandel bewirken zu
können. Die EU-Staaten interpretieren die Ergebnisse ihres jüngsten
Gipfels jeweils so, wie es ihnen gefällt. Und die Euro-Gruppe einigt
sich nicht auf einen neuen Chef. Wer auf dieser Basis den Griechen
Missmanagement und eine schlechte Regierungsführung vorwirft, macht
sich ja geradezu lächerlich.
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Datum: 05.07.2012 - 22:00 Uhr
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